Einer der größten Krypto-Hedgefonds hat bekräftigt, nicht in und Stellar investieren zu wollen, weil beide Kryptowährungen zu sehr unter zentraler Kontrolle stehen.

Im Interview mit der YouTube Show Thinking Crypto bestätigte Mark Yusko, der Geschäftsführer von Morgan Creek Digital, dass die Position des Hedgefonds gegenüber den beiden Altcoins weiterhin unverändert bleibt.

Yusko: „Wollen Stellar und XRP nicht besitzen“

„Wir schließen alles aus, was zu stark von einer Hand kontrolliert wird. Stellar und XRP wollen wir deshalb nicht besitzen“, wie er in diesem Zusammenhang erklärt.

Yusko meint mit „wir“ den Investmentfonds namens Morgan Creek Bitwise Digital Asset Index Fund, den er 2018 gemeinsam mit der Vermögensverwaltung Bitwise gegründet hatte. Der Indexfonds setzt sich aus zehn großen Kryptowährungen zusammen, wobei der Anteil an Bitcoin mit 80 % klar überwiegt.

Wie Cointelegraph berichtet hatte, hat es in der Vergangenheit immer wieder für Kontroversen gesorgt, dass Ripple 6,5 Mrd. Einheiten der firmeneigenen Kryptowährung besitzt und damit massiven Einfluss auf die Kursentwicklung nehmen kann.

Dahingehend erklärt Yusko, dass das Vorgehen seines Indexfonds ähnlich ist wie das des Aktienindex S&P 500. Der wichtige amerikanische Aktienindex verzichtet ebenfalls auf Aktien, die zu stark von einem Anteilseigner kontrolliert werden.

„Die Aktie von Tesla müsste beispielsweise allein wegen ihrer Größe im S&P geführt werden, aber das wird sie nicht, da sie zu stark von einer Hand kontrolliert wird, die den Kurs manipulieren kann“, so der Investmentexperte.

„Das Gleiche gilt auch für Kryptowährungen. Es gibt zwei, die unserer Meinung nach zu einseitig kontrolliert werden, weshalb sie nicht genauso frei gehandelt werden können wie Bitcoin, Ethereum, Dash oder Monero.“

Im Januar hatte Ripple Geschäftsführer Brad Garlinghouse versucht, diese Art der Kritik an seiner Kryptowährung zu entkräften, indem er argumentierte, dass Ripple XRP nur im gleichen Maße beeinflussen könne wie ein Bitcoin-Großinvestor. Die Wirkungsmacht des Blockchain-Zahlungsdienstleisters auf die eigene Kryptowährung sei also vernachlässigbar.

„99 % der Altcoins gehen gegen Null“

Yusko ist derweil für seine direkten Worte bekannt. So hatte er in der Vergangenheit prognostiziert, dass abgesehen von den Top-16 Kryptowährungen alle anderen irgendwann „auf Null gehen werden“, da die Anleger mit diesen lediglich auf Unternehmen wetten, die eine geringe Chance haben, sich durchzusetzen.

Für diese Kryptowährungen verwendet er deshalb den geflügelten Ausdruck „Shitcoins“, der oftmals von Bitcoin-Jüngern genutzt wird, um konkurrierende Altcoins sprachlich abzuwerten.

Damals sagte Yusko:

„An diesen alternativen Kryptowährungen – oder auch ‚Shitcoins‘, wie man sie mit einem Augenzwinkern nennt – ist nichts Falsches, aber 99 % davon werden auf Null gehen, da sie einfach nur Startkapital für Firmen sind, die ohnehin schlechte Chancen haben.“

Cointelegraph Markets Experte Michaël van de Poppe vermutet, dass die Bullen diese alternativen Kryptowährungen künstlich am Leben halten und verhindern, dass sie auf Rekordtiefstände absinken.

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