Die zypriotische Finanzaufsichtsbehörde hat die Suspendierung des europäischen Zweigs der FTX um weitere sechs Monate verlängert, nur wenige Tage bevor sich der Zusammenbruch der Kryptobörse zum zweiten Mal jährt.
In einer entsprechenden Mitteilung vom 5. November gab die zypriotische Wertpapier- und Börsenaufsichtsbehörde (CySEC) bekannt, dass die Aussetzung bis zum 30. Mai 2025 verlängert wurde und der FTX EU damit weiterhin untersagt ist, Dienstleistungen anzubieten, neue Kunden anzunehmen oder Werbung zu betreiben.
Sie ermöglicht es dem Unternehmen allerdings nach wie vor, Transaktionen abzuschließen und Gelder an die Kunden zurückzuzahlen.
Die CySEC verlängert die Suspendierung der FTX Europe. Quelle. Cyprus SEC
Es war zugleich das vierte Mal, dass die Aussetzung verlängert wurde, seit die CySEC am 11. November 2022 die Einstellung des Geschäftsbetriebs anordnete, etwa zu dem Zeitpunkt, als die FTX in den Vereinigten Staaten Konkurs anmeldete.
Zu diesem Zeitpunkt war das Unternehmen erst seit acht Monaten als in der Europäischen Union (EU) regulierte Wertpapierfirma tätig, die den Handel mit Multi-Asset-Derivaten anbietet.
Als FTX in Delaware Konkurs nach Chapter 11 beantragte, setzte die CySEC die Lizenz der FTX Europe umgehend aus und begründete dies mit der fehlenden „Eignung der Mitglieder des Managements“ und der Notwendigkeit, die Kundenvermögen zu schützen.
Ungefähr zu dieser Zeit gab es auch Berichte über einen Hack, der bis zu 600 Millionen US-Dollar an Kryptowährungen aus FTX- und FTX-verbundenen Wallets geleert hatte.
Die FTX Europe ist inzwischen an die ursprünglichen Eigentümer zurück verkauft worden.
Das Schweizer Startup-Unternehmen Digital Assets AG, das später in FTX Europe umbenannt wurde, wurde 2021 in einem 323 Millionen US-Dollar schweren Deal von FTX übernommen.
Das Umstrukturierungsteam von FTX versuchte, die für die Übernahme aufgewendeten Mittel zurückzufordern und argumentierte, dass der Übernahmepreis „massiv überbewertet“ gewesen sei, was jedoch zu einer Gegenklage der ursprünglichen Eigentümer führte.
Im Februar meldete Reuters, dass FTX den Streit um seine europäische Abteilung endgültig beigelegt hat und sich bereit erklärt hat, FTX Europe für 32,7 Millionen US-Dollar an seine Gründer zurück zu verkaufen.
Auf der Website von FTX Europe wird aktuell kein Trading-Portal mehr angeboten, sondern es ist nur noch eine Seite verfügbar, auf der die Nutzer ihren Kontostand einsehen und Auszahlungen beantragen können.
Kunden, die ihre Gelder nicht abheben, werden diese für einen Zeitraum von sechs Jahren auf ein „gesondertes Kundenkonto“ übertragen, heißt es dahingehend in dem Abschnitt „Häufig gestellte Fragen“.
Seite der FTX EU. Quelle: FTX Europe
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