Warum reden alle über große Kryptotransaktionen?

Tatsächlich könnten solche Transaktionen zu einem Aufschwung in den Kryptomärkten beitragen.

Anfang April verzeichnete Bitcoin die erste große Erholung seit Monaten. Der Kurs der größten Kryptowährung stieg dabei von rund 4.000 US-Dollar auf über 5.000 US-Dollar. Die Branche führte rege Diskussionen über die Gründe für diesen unerwarteten Anstieg. Einige Insider, wie etwa der Binance-CEO Changpeng Zhao, hatten keine Erklärung dafür, was diesen Ausbruch auslöste. Andere nannten einen Artikel, in dem von einer Zulassung eines börsengehandelten Bitcoin-Fonds die Rede war - und sich dann als Aprilscherz entpuppte - und sogar den Brexit als mögliche Auslöser.

Einige glauben jedoch, dass die Markterholung auf mysteriöse Krypto-Orders zurückzuführen sein könnte. Laut Reuters wurde der Zuwachs wahrscheinlich durch eine Order im Umfang von 20.000 BTC (damals über 100 Mio. US-Dollar) ausgelöst, die auf die in US-Kryptobörsen Coinbase und Kraken sowie der Luxemburger Börse Bitstamp verteilt war.

Transaktionen in großem Umfang könnten einen algorithmischen Handelsrausch auslösen. Der algorithmische Handel ist eine Methode, bei der automatisierte Software verwendet wird, um Trends und günstige Trades zu erkennen. Als die Mechanismen diese riesige Order erkannten, begann der automatisierte Handel und ließ die Kurse und Volumina mehrere Tage in Folge steigen. Dabei hat Bitcoin kurz die Marke von 5.300 US-Dollar getestet.

Wie groß waren die größten Kryptotransaktionen überhaupt?

Große Kryptotransaktionen (über 50.000 BTC), die man in der Kryptobranche auch als "Walbewegungen" bezeichnet, gibt es jedes Jahr immer wieder.

Abgesehen von Coin-Mengen, die bei großen Krypto-Hackangriffen überwiesen wurden, fand die größte Bitcoin-Transaktion aller Zeiten im November 2011 statt. Laut der Kryptowährungsstatistikseite Blockchain.com wurden damals von jemandem 500.000 BTC im damaligen Wert von ca. 1,3 Mio. US-Dollar an eine einzige Adresse überwiesen. Der gleiche Betrag hätte heute einen Wert von knapp 4 Mrd. US-Dollar.

Eine weitere wichtige Kryptotransaktion, die auch als Bitstamp Audit bezeichnet wird, wurde im November 2013 durchgeführt. Bitstamp, einer der ersten Kryptobörsen der Welt, hat auf eine inzwischen nicht mehr existierende Adresse 194.993 BTC im damaligen Wert von 149 Mio. US-Dollar (heute 1,6 Mrd. US-Dollar) überwiesen.

Dabei ist anzumerken, dass große Krypto-Volumina nicht unbedingt hohe Transaktionsgebühren mit sich bringen. Im Oktober 2018 hat beispielsweise ein Bitcoin-Investor 29.999 BTC (damals rund 194 Mio. US-Dollar) überwiesen und dabei nur 0,01 US-Dollar an Gebühren bezahlt. Das ist gleichzeitig die größte BTC-Transaktion der letzten Monate. Versendet man Fiatgeld über traditionelle Zahlungsinstitute, wie etwa Banken, könnte das versteckte Gebühren nach sich ziehen. Dadurch ist es schwierig, die jeweiligen Kosten einer Transaktion vorherzusagen.

Das ist beeindrucken, aber wer handelt so große Summen?

In der Regel kommen große Transaktionen von den sogenannten Walen. Das sind Frühanwender von Kryptowährungen, Miner oder Fonds.

Laut jüngsten Berichten gibt es etwa 100 Bitcoin-Adressen, auf denen derzeit über 16 Prozent aller im Umlauf befindlichen Coins liegen. Laut der Bitcoin Rich List der Krypto-Statistik-Webseite BitInfoCharts, liegen auf fünf von diesen derzeit über 571.958 BTC im Wert von über 4,7 Mrd. US-Dollar.

In letzter Zeit haben lange inaktive Bitcoin-Besitzer - also diejenigen, die ihre Bitcoin zwischen sechs und 30 Monaten nicht bewegt haben - allmählich begonnen, ihre Coins zu transferieren. Experten glauben, dass die Krypto-Kursentwicklung auf Wale - insbesondere die lange inaktiven - zurück zu führen sein könnte.

Außerdem heißt es in kürzlichen Berichten, dass institutionelle Investoren als die größten Käufer im Hinblick auf Kryptowährungstransaktionen im Wert von über 100.000 US-Dollar gelten. Traditionelle Investoren und Käufer, wie etwa Hedgefonds, haben im vierten Quartal 2018 die meisten Investitionen (66 Prozent) in Krypto getätigt, so eine kürzliche Studie des digitalen Vermögensverwaltungsfonds Grayscale Investments.

Obwohl der Hype um Initial Coin Offerings (ICOs) aus den Jahren 2017 und 2018 bereits vorbei ist, besitzen ICO-Inhaber und -Käufer immer noch erhebliche Krypto-Summen und können ebenfalls als Krypto-Wale betrachtet werden. Obwohl im ersten Quartal 2019 weniger ICOs Geld aufgebracht haben - im Vergleich zum vierten Quartal 2018 - ist die Gesamtsumme der aufgebrachten Mittel immer noch beträchtlich. Diese beläuft sich auf insgesamt über 1 Mrd. US-Dollar.

Ich will eine große Krypto-Summe überweisen. Worauf muss ich achten?

Wenn Sie eine große Krypto-Summe überweisen möchten, könnten Sie auf eine Reihe von Schwierigkeiten stoßen.

Die offensichtlichste Schwierigkeit ist, dass die meisten Kryptowährungsbörsen gewöhnliche Nutzer nur eine beschränkte Summe pro Tag oder Monat ausbezahlen lassen. Die große US-Börse Coinbase hat beispielsweise ein Tageslimit von 10.000 US-Dollar für Pro-Benutzer gesetzt, das auf 25.000 US-Dollar erhöht werden kann. Binance, das seinen Sitz in Malta hat, hat ein Tageslimit von 2 BTC für alle Benutzer und 100 BTC für diejenigen, die alle erforderlichen Identitätsprüfungen durchführen.

Ein erfahrener Trader kann über Coinbase Pro das Limit auf bis zu 25.000.000 US-Dollar pro Tag erhöhen. Auch bei Binance kann man auf Wunsch das Tageslimit erhöhen. Beide Börsen ermöglichen Ihnen also, bis zu 25 Mio. US-Dollar pro Tag zu handeln. Sie müssen diese Limits jedoch mit den Börsen direkt ausmachen.

Wie bereits erwähnt, können große Krypto-Überweisungen auch den Markt erheblich beeinflussen. Bei einer großen Order könnten die Kurse in die Höhe schnellen und algorithmische Trades auslösen.

Gibt es Tricks bei der Überweisung großer Krypto-Summen?

Die Aufteilung von Transaktionen in mehrere kleinere und die Verwendung verschiedener Kryptobörsen ist eine gängige Methode beim Handeln großer Summen.

Wenn jemand eine große Krypto-Summe auf einmal verkauft, könnte das möglicherweise zu einer Panik auf den Märkten führen und die Kurse beeinflussen. Daher ist die Aufteilung einer großen Transaktion in mehrere kleinere über einen langen Zeitraum ein gängiger Trick für diejenigen, die große Summen handeln wollen. Dennoch könnte es sein, dass Sie für spätere Transaktionen weniger Geld erhalten, da der Wert durch den Verkauf den Kurs durch Übersteigen der Marktnachfrage drücken könnte.

Eine weitere Möglichkeit ist der Verkauf Ihrer Kryptos an mehreren Börsen. Diese Strategie ist jedoch sehr zeitaufwendig, da es viel Zeit kostet, die Transaktion auf verschiedene Börsen aufzuteilen und die Gebühren für jede einzelne Börse zu berechnen. 

Schließlich empfehlen einige Trader, eine Gegenpartei zu finden, die genau die Menge an Krypto kaufen will, die Sie verkaufen wollen, und dann das Geschäft direkt abzuschließen.

Gibt es Lösungen für solche Kryptotransaktionen?

Kryptoauktionen, algorithmischer Handel und außerbörsliche Handelsplätze sind aus den Transfer großer Krypto-Summen ausgelegt.

Wenn Sie Ihre Krypto-Vermögenswerte direkt handeln möchten, ohne sie in kleinere Teile aufzuteilen und Gebühren zu berechnen, ist die tägliche Auktion von Gemini - einer regulierten US-Kryptobörse - ein beliebter Weg dafür. Derzeit werden Orders für fünf Große Währungen angeboten: Bitcoin, Ether, Zcash, Litecoin und Bitcoin Cash.

Eine weitere Lösung sind Trading-Bots zur Automatisierung der Teilung der Transaktionen. TradeSanta beispielsweise ist eine Cloud-Software, mit der man große Krypto-Summen an großen Börsen, wie etwa Binance und HitBTC kaufen oder verkaufen kann. Gleichzeitig kann man damit die Auswirkungen auf den Markt minimieren, indem die Transaktionen über diesen kleiner gemacht und rechtzeitig verteilt werden. Durch die Verwendung von Smart-Orders können Nutzer von TradeSanta einen gewünschte Krypto-Betrag innerhalb einer genauen Kursspanne zu einem bestimmten Zeitraum handeln. Außerdem muss der Nutzer keine Zeit mit der Aufteilung dieses Betrages oder der Erteilung von Orders aufwenden, da TradeSanta sich um die technischen Aspekte kümmert und die Orders im Orderbuch der Börse ganz oben hält. 

Auch der außerbörsliche Handel wird immer beliebter. Auf diesen außerbörslichen Handelsplätzen werden Käufer und Verkäufer großer Krypto-Summen zusammengeführt, ohne Orders an einer Börse zu erteilen. Wie der Binance-CEO CZ in einem Interview erklärte, ist die Nachfrage nach solchen Dienstleistungen mindestens so groß, wie das von den Kryptobörsen gemeldete Gesamtvolumen. Das sind bis zu 50 Prozent des Gesamtvolumens, die nicht auf CoinMarketCap aufgeführt werden.

Die wachsende Nachfrage nach dem außerbörslichen Handel hat die großen Kryptobörsen dazu gezwungen, trotz des Krypto-Winters eigene außerbörsliche Handelsplätze einzurichten. Diese Art des Handels mit großen Krypto-Summen birgt jedoch mehrere Risiken. Darunter etwa doppelte Ausgaben, Phishing und vorgetäuschte Vereinbarungen. Daher muss der Trader geschickt sein, wenn er außerbörsliche Handelsplätze verwendet.

Erfahren Sie mehr über TradeSanta.

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