Der frühere Betreiber der inzwischen geschlossenen Kryptobörse BTC-e, der russische Staatsbürger Alexander Vinnik, hat bei einem griechischen Gericht die Freilassung oder Auslieferung an Russland beantragt, berichtete das Lokalunternehmen Kathimerini am 21. März.

Vinnik, der im Laufe von sechs Jahren wegen Betrugs und Geldwäsche von Bitcoin (BTC) in Höhe von bis zu 3,5 Mrd. Euro beschuldigt wurde, hat Berichten zufolge beim Gericht von Piräus Berufung eingelegt, dass er aus humanitären Gründen entlassen oder an Russland ausgeliefert werden sollte.

Zuvor hatte die russische Ministerin für Menschenrechte Tatyana Moskalkova sowohl die Hochkommissarin der Vereinten Nationen für Menschenrechte, Michelle Bachelet, als auch den griechischen Justizminister Michalis Kalogirou gebeten, die Auslieferung von Vinnik an Russland zu unterstützen. Der Antrag wurde im Zusammenhang mit der Verschlechterung der Gesundheit von Vinnik nach einem Hungerstreik im vergangenen November eingereicht.

Zu dieser Zeit betonte Moskalkova, dass Vinniks Frau ernsthaft krank war und kurz vor dem Tod stand. Daraufhin sagte die Ministerin:

"Angesichts der außergewöhnlichen humanitären Situation würde ich um Hilfe bitten, ihn [Vinnik] an Russland auszuliefern, damit er näher an seiner Familie sein kann."

Moskalkova sandte außerdem Briefe an den Präsidenten des Internationalen Komitees des Roten Kreuz, Peter Maurer, den griechischen Gesundheitsminister Andreas Xanthos und den griechischen Bürgerbeauftragten, Andreas Pottakis, in welchen sie medizinische Unterstützung für Vinnik ersuchte.

Abgesehen von Russland forderten die französischen Behörden auch die Auslieferung von Vinnik an Frankreich wegen einer Reihe weiterer Betrugsvorwürfe. Frankreich beschuldigt Vinnik, zwischen 2016 und 2018 in sechs französischen Städten "mehr als 100 Menschen betrogen zu haben".

Ende Februar hat der russische Oberste Gerichtshof die illegale Verwendung von Kryptowährungen in die Liste der Straftaten im Zusammenhang mit der Geldwäsche aufgenommen. Die Änderungen wurden Berichten zufolge so entwickelt, dass sie den Empfehlungen der internationalen Task Force gegen Geldwäsche entsprechen.