Die Luxusmarke Alyx, die von Matthew Williams, der bereits mit Lady Gaga und Kanye West zusammenarbeitete, gegründet wurde, startet ein IOTA basiertes Pilotprojekt im Zusammenhang mit Lieferkettentransparenz. Das Branchenmagazin Vogue Business berichtete am 24. Juni darüber.

Williams - der für seine Arbeit bei Alyx beim LVMH-Preis 2016 in die finale Auswahl kam und Partnerschaften mit Moncler, Nike und Dior Men schloss - hat das Blockchain-Pilotprojekt zusammen mit dem Produktionsriesen Avery Dennison und der Londoner Softwarefirma Evrythng gestartet.

Wie bereits berichtet, ist IOTA ein IoT-basiertes Distributed-Ledger-Technologieunternehmen, das eine Architektur namens "Tangle" entwickelt hat. Im Gegensatz zu einer Blockchain verwendet das Tangle-Protokoll keine "Blöcke" oder Mining, sondern basiert auf einem gerichteten azyklischen Graph (DAG). Das ist ein topologisch geordnetes System, in dem verschiedene Arten von Transaktionen gleichzeitig auf verschiedenen Chains im Netzwerk ausgeführt werden.

Dieses Pilotprojekt bestätigt vorherige Berichte, in denen von einer zukünftigen Zusammenarbeit zwischen Alyx und IOTA die Rede war.

Für das Pilotprojekt erhalten neun Alyx-Artikel einen scanbaren QR-Code, mit dem die Lieferkette des Produkts angezeigt werden kann. Dabei erhält man Informationen zur Beschaffung des Rohmaterials, zum Herstellungsort des Kleidungsstücks und zum Versandverlauf.

Sobald die Lieferanten von Alyx die relevanten Daten eingegeben haben, speichert Evrything diese und lädt sie in das Ledger hoch. Avery Dennison will hingegen einen digitalen ID-Tag für jedes einzelne Kleidungsstück erstellen.

Das Pilotprojekt ist in seinem Umfang zwar begrenzt, doch Williams sagte gegenüber der Vogue Business, dass sein eigentliches Ziel sei, die gesamte Alyx-Produktpalette auf die Blockchain zu bringen, um die Transparenz zu erhöhen.

Wie Vogue Business feststellt, steht die Modebranche vor der großen Herausforderung, ihre Lieferkettendaten auf die Blockchain zu bringen, da teilweise eine Vielzahl von Materialien bei der Produktion eines Kleidungsstücks verwendet werden und viele Hersteller beteiligt sind.

Michael Colarossi, der Vizepräsident für Innovation, Produktlinienmanagement und Nachhaltigkeit bei Avery Dennison, sagte dem Magazin, dass der Schlüssel zur Skalierbarkeit einer Blockchain-Lösung darin bestehe, die Automatisierung zu erhöhen und "die richtigen Knoten der Lieferkette zu erkennen, von wo aus Daten abgerufen werden können. Dann muss bestimmt werden, wie diese Daten am effizientesten genutzt werden können".

Williams erklärte gegenüber Vogue Business, dass die Blockchain-Implementierung eher weniger komplex für Alyx sei, da die Marke erst vier Jahre alt sei und 80 Prozent der Produkte mit italienischen Lieferanten produziert werden, die sich um Transparenz bemühen. Dieser letzte Punkt sei wichtig, so der Bericht, da das System vollständig von der Genauigkeit der Eingabedaten abhänge.

Im Mai dieses Jahres hat sich ConsenSys mit dem französischen multinationalen Luxusgüterkonzern LVMH und Microsoft zusammengetan, um eine Blockchain-betriebene Plattform aufzubauen, die es den Verbrauchern ermöglicht, die Echtheit von Luxusprodukten zu überprüfen.