Laut Aussagen eines Top-Managers von Amazon auf einer Konferenz am 10. Juni wird der Konzern erst in einigen Jahren über die mögliche Schaffung einer eigenen Kryptowährung wie Facebooks Libra-Projekt diskutieren.

Patrick Gaulthier, Vizepräsident von Amazon Pay, sagte auf der Veranstaltung Brainstorm Finance 2019 von Fortune, dass die Art des von Facebook in dieser Woche vorgestellten Werttransfersystems in der derzeitigen Situation verfrüht sei.

"Es ist frisch, es ist spekulativ; bei Amazon beschäftigen wir uns nicht wirklich mit dem Spekulativen, nicht aktuell", sagte er.

Facebook sorgt in Krypto-Fachkreisen, dem Finanzsektor und bei Regierungen für Aufsehen, nachdem das erste Werbematerial rund um das Libra -Projekt veröffentlicht wurde.

Bezeichnet als ein Netzwerk, das es Nutzern ermöglichen soll, Geld wie Nachrichten oder Bilder über Social Media-Kanäle zu senden, hat das Projekt bezüglich seiner technischen Struktur und der Roadmap Kritik hervorgerufen. Einige Gesetzgeber gehen sogar so weit, die komplette Einstellung der Entwicklung von Libra zu fordern.

Da Libra eine Alternative zu Papiergeld und Zentralbanken darstellen könnte, sind Länder wie etwa Russland möglicherweise bestrebt, Facebook und jedes andere Libra unterstützende Produkt zu blockieren.

Wie Cointelegraph berichtete, wird der Senatsbankenausschuss in den Vereinigten Staaten im nächsten Monat eine spezielle Anhörung über die geplante Kryptowährung abhalten.

Amazon hat sich bisher trotz in den letzten Jahren immer wieder auftauchender Spekulationen von der Implementierung von Kryptowährungen ferngehalten und stattdessen die Blockchain-Forschung favorisiert.

Abhängig von weiteren Entwicklungen könnte der Einzelhandelsriese jedoch mittelfristig eine eigene Kryptowährung ähnlich zu Libra in Betracht ziehen.

"Bei Amazon beschäftigen wir uns viel mit Daten, deshalb werde ich mich freuen, dieses Gespräch in zwei oder drei Jahren zu führen", sagte Gaulthier.

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