Die amerikanischen Strafverfolgungsbehörden haben die Festnahme von Virgil Griffith vermeldet, der in Nordkorea Wissen darüber weitervermittelt haben soll, inwiefern Kryptowährungen und Blockchain dazu genutzt werden können, um Sanktionen zu umgehen.
Laut der entsprechenden Mitteilung vom 29. November wurde der 36-jährige Griffith am Flughafen von Los Angeles festgenommen. Ihm wird vorgeworfen, mit seinen Aktivitäten in Nordkorea gegen geltendes amerikanisches Recht verstoßen und die nationale Sicherheit gefährdet zu haben. Die Anklage sieht eine maximale Gefängnisstrafe von 20 Jahren vor. Staatsanwalt Geoffrey S. Berman erklärt in diesem Zusammenhang:
„Virgil Griffith hat Nordkorea wichtige technische Informationen weitergegeben, in dem Wissen, dass diese Informationen Nordkorea dabei helfen könnten, Geld zu waschen und Sanktionen zu umgehen. Damit hat er die Wirksamkeit der Sanktionen gefährdet, die sowohl der Kongress als auch der Präsident in Kraft gesetzt haben, um maximalen Druck auf das nordkoreanische Regime auszuüben.“
Der International Emergency Powers Act (IEEPA), also das Gesetz, gegen das Griffith verstoßen haben soll, schreibt vor, dass amerikanische Staatsbürger keine Güter, Dienstleistungen oder Technologien nach Nordkorea ausführen dürfen, ohne eine explizite Genehmigung der Regierung zu haben.
Griffith, ein amerikanischer Staatsbürger, der in Singapur lebt, wurde im Vorfeld vom Außenministerium verboten, nach Nordkorea zu reisen. Allerdings ignorierte er das Verbot, reiste trotzdem nach Nordkorea und hielt auf einer Krypto-Konferenz seine Vorträge, womit er zusätzlich gegen die Sanktionsbestimmungen verstieß. Der assistierende FBI Direktor William F. Sweeney Jr. bewertet den Sachverhalt wie folgt:
„Es gibt gute Gründe, warum die Sanktionen gegen Nordkorea ausgesprochen wurden. Das Land und seine politische Führung sind eine direkte Gefahr für die nationale Sicherheit der USA und unserer Verbündeten. Herr Griffith ist ohne Genehmigung nach Nordkorea gereist, obwohl er wusste, dass er damit gegen das Gesetz verstößt. Wir können niemandem erlauben, gegen die Sanktionen zu verstoßen, denn wenn Nordkorea es dadurch schafft, sich Gelder, Technologien und Wissen anzueignen, um damit letztendlich ihre Pläne für atomare Aufrüstung voranzutreiben, dann ist die ganze Welt in Gefahr. Es ist umso bedauernswerter, dass ein amerikanischer Staatsbürger unserem Feind geholfen hat.“
Nordkorea will Sanktionen mit Kryptowährung umgehen
Nordkorea arbeitet angeblich daran, eine Kryptowährung zu entwickeln, um damit internationale Sanktionen umgehen und sich vom „durch die USA dominierten Finanzsystem“ abzukoppeln.
Alejandro Cao de Benos, der für die Durchführung der nordkoreanischen Krypto-Konferenz verantwortlich war, gibt an, dass die Kryptowährung des Landes ähnlich aufgebaut sein soll wie Bitcoin . Allerdings befindet sich die Entwicklung noch in einer Frühphase, außerdem handelt es sich dabei nicht um die Digitalisierung der nordkoreanischen Landeswährung.
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