Die Anleger des Mining-Unternehmens Argo Blockchain haben eine Sammelklage gegen das Krypto-Unternehmen eingereicht, indem sie diesem vorwerfen, im Zuge des Börsengangs (IPO) im Jahr 2021 Falschangaben gemacht und wichtige Informationen unterschlagen zu haben.

Laut der Klageschrift vom 26. Januar gegen Argo wird der Geschäftsführung des Mining-Unternehmens vorgeworfen, nicht klar offengelegt zu haben, wie stark das eigene Geschäftsmodell tatsächlich von Kapitalkosten, Stromkosten und der Mining-Difficulty abhängt.

„Die Geschäftsunterlagen zum Börsengang wurden nur unzureichend vorbereitet, weshalb in diesen mehrere unwahre Aussagen gemacht oder andere wichtige Fakten weggelassen wurden“, wie es dahingehend in der Anklage heißt.

Weiter argumentieren die Anleger, dass das Geschäftsmodell „weitaus weniger tragfähig war“, als es ursprünglich kommuniziert wurde, weshalb auch die zu erwartende Rendite unverhältnismäßig gut erschien:

„Hätten die Anleger die Wahrheit gekannt, dann hätten sie das betreffende Wertpapier nicht gekauft oder hätten sie zumindest nicht zu den überbewerten Preisen gekauft, die letztendlich gezahlt wurden.“

Argo hatte die entsprechenden Angaben am 23. September 2021 im Rahmen der notwendigen Geschäftsunterlagen für den Börsengang bei der US-Börsenaufsicht SEC gemacht.

Am selben Tag wurden 7,5 Mio. Aktien zu einem Einstiegskurs von 15 US-Dollar auf den Markt gebracht, was dem Mining-Unternehmen wiederum 105 Mio. US-Dollar in die Kassen gespült hat.

Allerdings steht der Kurs der Argo-Aktie inzwischen nur noch bei schlappen 1,96 US-Dollar, zwischenzeitlich wurde sogar ein katastrophaler Tiefstand von 0,36 US-Dollar erreicht.

Aktienkurs von Argo Blockchain (ARBK) seit Handelsbeginn im September 2021. Quelle: Yahoo Finance

Cointelegraph hat Argo um Stellungnahme gebeten, aber bis Redaktionsschluss noch keine Rückmeldung erhalten.

Die jüngste Klage kommt nur wenige Tage nachdem Argo am 23. Januar wieder die Notierungsbestimmungen der wichtigen Aktienbörse Nasdaq einhalten konnte, denn diese sehen vor, dass eine Aktie an mehreren Handelstagen mindestens einen Kurs zwischen 1 bis 10 US-Dollar halten muss.

Im vergangenen Jahr hatte Argo angesichts der schwierigen Marktlage mit finanziellen Problemen zu kämpfen, die den Miner Ende Dezember sogar dazu gezwungen haben, mit dem Rechenzentrum Helios das eigene Prunkstück für 65 Mio. US-Dollar an Galaxy Digital zu verkaufen.

Ehemaliges Argo-Rechenzentrum Helios. Quelle: YouTube