Australiens Kommission für Wertpapiere und Investments (ASIC) "wird aktiv" Maßnahmen zum Schutz von Konsumenten in der ICO-Sphäre einleiten, wie sie in einem Pressebericht von heute, dem 1. März verkündet. Der Regulator will "betrügerische" und "unlizenzierte" Verhaltensweisen bei der Durchführung von ICOs untersuchen.

Laut dem Pressebericht hat Australiens Wettbewerbsbehörde, die australische Kommission für Wettbewerb und Konsumenten (ACCC), die ASIC dazu befähigt, im Namen des Konsumentenschutzrechtes gegen Krypto-Anlagen vorzugehen. Mit den erhaltenen Befugnissen liegt es in der Macht der ASIC zu entscheiden, wann sie befindet, dass ein ICO seine Investoren "irreführt" oder anderweitig unberechtigte Verhaltensweisen an den Tag legt - auch wenn das besagte ICO "nicht mit Finanzprodukten involviert ist".

Ein Teil der Pressemitteilung erklärt, dass die ASIC Vorladungen an verdächtige ICOs verschicken wird:

"ASIC verschickt jetzt Anfragen an ICO-Emittenten und ihre Berater [...]. Als Ergebnis unserer Untersuchungen haben einige Emittenten ihre ICO eingestellt oder angegeben, dass die ICO-Struktur geändert wird."

Der Pressebericht bezieht sich damit auf das kürzlich aktualisierte Informationsdokument der ASIC für ICOs und Kryptowährungen. Das Dokument soll jenen Entitäten eine Hilfestellung bieten, die die Durchführung eines ICOs planen. Diese können potenziell unter das australische Aktiengesetz aus dem Jahr 2001 fallen, je nachdem, welche Art von Token angeboten wird.

Es wird auf ein aktuelles Beispiel eingegangen, als die ASIC sie zum Schutz der Anleger intervenierte, nachdem sie "grundlegende Bedenken" bezüglich der "Struktur eines nicht spezifizierten ICO, des Status seines Anbieters und der [irreführenden] Offenlegung in seinem Weißbuch" festgestellt hatte.

Das fragliche ICO wurde weiterhin als "unreguliertes verwaltetes Investitionsvorhaben" eingestuft, das gegen das Aktiengesetz verstoßen und möglicherweise zu schweren Strafen geführt hätte, wäre es beendet worden.

Letzte Woche hielt der ASIC-Kommissar John Price eine Rede, in welcher er betonte, dass der Wertpapierregulator an einem Regelwerk für ICOs und Kryptowährungen arbeiten, über die Bereiche "Besteuerung, Geldwäsche, Zahlungssysteme und Finanzen hinweg bis hin zu Finanzdienstleistungen."

ASICs Position gegenüber ICOs entspricht der Haltung, die auch die als Börsenaufsichtsbehörde agierende US-Finanzbehörde (SEC) einnimmt. Am 30 April betonte SEC-Kommissar Robert Jackson im Gespräch mit CBNC, wie wichtig Kundenschutz sei und merkt an, dass die ICO-Märkte aktuell ein "bedenkliches" Beispiel für einen unregulierten Wertpapiermarkt abgeben.