Die österreichische Regierung will die öffentliche Blockchain von Ethereum (ETH) nutzen, um in einer Auktion nächste Woche Staatsanleihen im Wert von 1,15 Mrd. Euro auszugeben, wie die lokale Nachrichtenplattform Kleine Zeitung am 25. September berichtete.

Die Oesterreichische Kontrollbank (OeKB) - eine der größten Banken Österreichs mit einem Vermögen im Wert von über 22 Mrd. Euro im Jahr 2017 - wird Berichten zufolge den Live-Blockchain-Beurkundungs-Service betreiben. Während der für den 2. Oktober geplanten Auktion wird die Bank die Anleihen im Auftrag des Österreichischen Finanzministeriums (OeBFA) ausgeben.

Der österreichische Finanzminister Hartwig Löger erklärte, dass das Ministerium die Formen der Blockchain-Technologie als einen "wirtschaftspolitischen Schwerpunkt" betrachtet:

"Durch die Einrichtung eines FinTech-Rats im Finanzministerium entwickeln wir Strategien, mit denen Österreich bestmöglich von diesen Entwicklungen profitieren kann."

Nach Angaben der OeKB wird damit erstmals ein Blockchain-basierter Beurkundungs-Service im Rahmen einer Bundesanleihenauktion in Österreich eingesetzt. Das Verfahren, das Berichten zufolge bereits erfolgreich getestet wurde, basiert auf einem bankintern entwickelten System zur "Beurkundung von Daten aus dem in Österreich etablierten System - dem Austrian Direct Auction System (ADAS) - "als Hash-Werte auf der öffentlichen Ethereum-Blockchain".

Wie die Kleine Zeitung anmerkt, geht der Einsatz der Blockchain in diesem Fall nicht soweit, dass es eine Ausgabe von Token-Anleihen gibt, die parallel zu bestehenden Papier- oder digitalen Systemen funktionieren würden. Wie Markus Stix, Geschäftsführer des Österreichischen Finanzministeriums, gegenüber der Kleinen Zeitung sagte, hat der Einsatz der Technologie jedoch entscheidende Vorteile in Hinblick auf die Sicherheit und Kostensenkung:

"Diese zusätzliche Sicherheit trägt dazu bei, ein hohes Maß an Vertrauen in den Auktionsprozess für österreichische Staatsanleihen zu schaffen und stärkt das gute Ansehen Österreichs auf dem Markt, was indirekt auch zu günstigen Finanzierungskosten beitragen könnte".

Zu Anfang des Sommers berichtete Cointelegraph über eine wichtige gemeinsame Initiative der Weltbank und der Commonwealth Bank von Australien (CBA), bei der es darum ging, eine öffentliche Anleihe ausschließlich über Blockchain auszugeben. Der Deal über umgerechnet rund 63 Mio. Euro umfasste Zweijahresanleihen, die eine Rendite von 2,251 Prozent bieten sollen.

Im Frühjahr führte die Sberbank CIB - die Kommerz- und Investmentbanksparte von Russlands größter Bank Sberbank - die wohl erste Blockchain-basierte kommerzielle Transaktion von Anleihen in Russland durch.