Die bayerische Staatsregierung will ab 2020 durch Blockchain-Technologie verifizierbare Ausbildungsnachweise testen. Dies kündigte Staatsministerin für Digitales Judith Gerlach am 20. November in einer Pressemitteilung an.

Gemeinsame Blockchain-Initiative mit der IHK München und Oberbayern

In einem gemeinsamen Projekt werden Industrie- und Handelskammer München und Oberbayern mit dem Digitalministerium im nächsten Frühjahr die ersten digitalen Ausbildungszeugnisse ausstellen.

Über einen elektronischen Schlüssel sollen Arbeitgeber künftig die Echtheit der Zeugnisse über das Internet per Blockchain verifizieren. Bewerber schicken diesen zusammen mit einer PDF-Datei an die entsprechenden Unternehmen. Per Datei-Upload des Schlüssels auf einer Webseite soll eine umgehende Überprüfung möglich werden. Die Notwendigkeit für beglaubigte Kopien könne dadurch künftig entfallen.

Laut Digitalministerin Judith Gerlach stellen die Zeugnisnachweise nur den ersten Schritt zu einer umfassenderen Nutzung von Blockchain-Verifikationslösungen dar. In der Zukunft seien weitere Anwendungsfälle geplant. Gerlach schreibt dazu:

“Die Zeugnisse sind ein erster Schritt für die konkrete Nutzung von Blockchain in der Verwaltung und lässt sich theoretisch auf jede Art von Dokument, egal ob Zeugnis, Urkunde oder Vertrag ausweiten. Wir wollen bald noch weitere Praxisanwendungen starten.”

Blockchain-Echtheitsnachweise werden populär

Blockchain-Nachweise für Zeugnisse kommen in Bildungseinrichtungen nach und nach in Mode. Die Fachhochschule Salzburg aus Österreich nutzt dafür bereits ab dem Wintersemester 2019 einen entsprechenden Dienst. Mitte November gab auch die Hamburg School of Business Administration (HSBA) die Einführung auf Blockchain-Technologie basierender digitaler Nachweise für Abschlusszeugnisse bekannt.