Der Milliardär und Gründer der Investmentfirma Miller Value Partners Bill Miller sagt, er betrachte Bitcoin (BTC) als "Versicherung gegen Finanzkatastrophen".

In einer Episode des Podcasts "Richer, Wiser, Happier" am 24. Mai hat sich Miller positiv über die Kryptowährung geäußert. Er meint, mit dieser hätten diejenigen, die in einem Konflikt gefangen sind, trotzdem einen Zugang zu Finanzprodukten. Als Beispiel nannte er den Zusammenbruch der finanziellen Infrastruktur in Afghanistan nach dem Abzug der Vereinigten Staaten im August 2021.

"Als die USA sich aus Afghanistan zurückzogen, stellte Western Union den Versand von Überweisungen dorthin oder die Annahme von Überweisungen aus Afghanistan ein, aber wenn man Bitcoin hatte, hatte man keine Probleme. Ihre Bitcoins sind da. Sie können sie überall auf der Welt hinschicken, wenn Sie ein Handy haben."

Miller sagte, dass Beispiele, wo Kryptowährungen als Versicherung fungieren können, nicht "alles oder nichts" sein müssen. Er verwies auf die Entwicklung von Bitcoin in der Anfangszeit der Pandemie und die Reaktion der US-Zentralbank darauf:

"Als die US-Zentralbank eingeschritten ist und die Geldmenge erhöhte und damit im Wesentlichen die Hypothekenzinsen stützte, funktionierte Bitcoin gut. Es gab keinen Ansturm auf Bitcoin. Das System funktionierte ohne die US-Zentralbank und ohne jegliche Einmischung. Jeder bekam Bitcoins, der Kurs passte sich an und als die Bitcoiner merkten: 'Moment, es wird bald eine Inflation geben', ging Bitcoin durch die Decke."

"Ich betrachte ihn als eine Art Versicherung", wie er dazu erklärte.

Miller wies auch Warren Buffetts kürzliche Kritik an Bitcoin zurück. Buffet hat gesagt, Bitcoin "produziert nichts" und er würde nicht einmal für 25 Dollar alle Bitcoins der Welt kaufen:

"Er sagte, Bitcoin sei ein unproduktiver Vermögenswert und er für ihn daher keinen Wert habe. Das ist natürlich ein Argument. Wenn produktive Vermögenswerte das einzige sind, dass Sie für wertvoll halten, dann zwingt Sie ja niemand, ihn zu kaufen, oder? Also ignorieren Sie ihn einfach."

Er kommentierte dazu noch: "Das Ziel von Investitionen ist es nicht, produktive Vermögenswerte zu besitzen, sondern Geld zu verdienen."

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Miller ist berühmt für sein Portfolio, das zwischen 1991 und 2005 in 15 aufeinanderfolgenden Jahren die Renditen des S&P 500-Index übertraf. Er ist auch als Bitcoin-Befürworter bekannt und hat im Januar die Hälfte seines Nettovermögens in den Vermögenswert investiert.

Auf die Frage, ob er diese Position immer noch halte, bestätigte Miller, dass etwa 40 bis 50 Prozent seines Geldes in Amazon-Aktien stecke und seine Bitcoin-Bestände "in etwa so hoch wie bei Amazon" seien. Er fügte hinzu, dass er 80 Prozent eines Nettovermögens unter diesen beiden Vermögenswerten aufgeteilt habe.

Miller sprach auch über das Terra (LUNA)-Tattoo von Mike Novogratz, dem Gründer des Krypto-Asset-Verwalters Galaxy Digital, nach dem Zusammenbruch des Terra-Ökosystems:

"Jemand hat mir ein Bild von Mike Novogratz geschickt, auf dem er sich vor Monaten ein LUNA-Tattoo auf den Arm stechen ließ, auf dem der Wolf den Mond anheult, und es ist groß. Vielleicht hättest du dir Bitcoin auf den Arm tätowieren sollen, das wäre ein bisschen dauerhafter gewesen als das.

Novogratz sagte, die Tätowierung sei eine "ständige Erinnerung daran, dass man bei Risikoinvestitionen auf dem Boden der Tatsachen bleiben muss", da Galaxy Digital einen Verlust von 300 Millionen US-Dollar im Hinblick auf seine LUNA-Investitionen verzeichnete.

"Ich hatte Mitleid mit ihm, als ich gesehen habe, dass er von etwa 10 Milliarden US-Dollar auf 2 Milliarden US-Dollar gefallen ist", so Miller, "das ist wirklich tragisch".