Vor dem Hintergrund der drohenden Zahlungsunfähigkeit der systemrelevanten Krypto-Handelsplattform FTX und dem damit einhergehenden Vertrauensverlust für die gesamte Kryptobranche hat Changpeng „CZ“ Zhao, der Chef der marktführenden Kryptobörse Binance, angekündigt, dass sein Unternehmen für vollständige Transparenz hinsichtlich der eigenen Reserven sorgen wird.

Am gestrigen 10. November wurde bereits der erste Schritt in diese Richtung gemacht, indem eine neue Unterseite namens „Proof of Assets“ auf der offiziellen Webseite der Binance online gegangen ist. Hier finden sich ab sofort alle Daten zu den On-Chain-Aktivitäten der Hot- und Cold-Wallets der Kryptobörse. Erst zwei Tage vorher hatte Zhao einen „Proof-of-Reserve“ Mechanismus in Aussicht gestellt, um „vollständige Transparenz“ herzustellen.

Auf der neuen Seite erklärt Binance in einem Statement, dass damit das Streben nach „Transparenz und Vertrauenswürdigkeit im Krypto-Ökosystem“ vorangetrieben werden soll. Diese erste Maßnahme wäre deshalb erst der Anfang.

Langfristig soll ein sogenannter Merkle Tree aufgebaut werden, über den der Bestand der Reserven unabhängig prüfbar nachgewiesen werden kann. Dieser soll dann in den kommenden Wochen für die Community zugänglich gemacht werden.

„Unser Ziel ist es, dass die Nutzer unserer Plattform alle notwendigen Informationen haben, um die richtigen Entscheidungen für die Erreichung ihrer finanziellen Ziele treffen zu können.“

In der Ankündigung wurde zudem eine erste Bestandsaufnahme der Wallet-Adressen vom 10. November um 12:00 Uhr (UTC) mitgeliefert.

In den sozialen Medien zeigten sich einige Krypto-Nutzer nach Veröffentlichung der neuen Daten verwundert, weshalb die anonyme Kryptowährung Monero (XMR) nicht auf der Proof of Assets Seite der Binance zu finden ist, denn auf der Börse ist diese noch immer handelbar.

Im Großen und Ganzen war das erste Feedback jedoch positiv, allerdings müsste die Zuverlässigkeit dieser Daten in den nächsten Wochen entsprechend geprüft werden.