Der Wirtschaftsberater und Forschungsleiter der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) Hyun Song Shin hat gesagt, dass Kryptowährungen wie Aktien und Anleihen behandelt werden sollten, wie die Business Times am 25. Juni berichtete.

Auf der Jahreshauptversammlung der BIZ in der Schweiz in Basel am 24. Juni, sagte Shin:

"Wenn Leute zahlen, um die Token für einen finanziellen Gewinn zu halten, dann sollten sie wohl als Wertpapier behandelt werden und unter die gleichen strengen Dokumentationsanforderungen und Regulierungen fallen wie andere Wertpapiere, die Investoren für eine Rendite angeboten werden."

Shins Worte erinnern an die Aussagen des Gouverneurs der Bank von England Mark Carney, der im März zur Regulierung von Kryptowährungen aufrief, anstatt sie "direkt zu verbieten". Carney erklärte, dass es angebracht sei, das Ökosystem der digitalen Währungen in das übrige Finanzsystem zu integrieren und es unter die gleichen Regulierungen und die gleichen "strengen Standards" fallen zu lassen.

Die US-Wertpapier- und Börsenkommission (SEC) betrachtet zwar weder Bitcoin noch Ethereum als Wertpapiere, doch der Leiter der SEC Jay Clayton hat zuvor erklärt, dass jedes Initial Coin Offering (ICO), die die SEC bisher gesehen hat, als Wertpapier zu betrachten wäre. Bei einer Senatsanhörung im Februar sagte Clayton, wenn ein Unternehmen einen Token oder einen Coin ausgibt, der im Laufe der Zeit in Abhängigkeit von der Leistung des Unternehmens an Wert gewinnt, dann wird er als Wertpapier betrachtet:

"Man kann es einen Coin nennen, aber wenn er wie ein Wertpapier funktioniert, ist er ein Wertpapier."

In einem Interview mit CNBC Anfang des Monats bekräftigte Clayton die Haltung der Regulierungsbehörde, dass Token und digitale Vermögenswerte oft wie Wertpapiere funktionieren und daher als solche reguliert werden sollten:

"Ich gebe Ihnen mein Geld und Sie gehen damit weg und machen Geschäfte damit. Und als Gegenleistung dafür, dass ich Ihnen mein Geld gebe, sagen Sie: 'Wissen Sie was, ich gebe Ihnen dafür eine Rendite.' Das ist ein Wertpapier und wir regulieren das. Wir regulieren das Angebot dieses Wertpapiers und wir regulieren den Handel damit."

Die BIZ, eine in der Schweiz ansässige Bank für international tätige Zentralbanken, hat kürzlich eine Studie durchgeführt, in der es hieß, dass Kryptowährungen nicht ausreichend skaliert werden können, um in einer globalen Wirtschaft ein Tauschmittel zu werden. In dem Bericht nennt die Bank drei große "Mängel", die Kryptowährungen daran hindern werden, Geld zu ersetzen: "Skalierbarkeit, Wertbeständigkeit und Vertrauen in die Endgültigkeit der Zahlungen."