Bitcoin (BTC) ist am heutigen 11. Mai innerhalb weniger Minuten um 1.500 US-Dollar abgerutscht, nachdem die neuen US-Inflationszahlen eine weitere Verschlechterung der Wirtschaftslage in Aussicht stellen.

Bitcoin-Kursdiagramm (Bitstamp). Quelle: TradingView

Inflationszahlen lassen aufhorchen

Wie die Daten von Cointelegraph Markets Pro und TradingView zeigen, ist BTC/USD schlagartig von 31.500 US-Dollar auf 30.000 US-Dollar gefallen, nachdem der aktuelle Verbraucherpreisindex (VPI) für die USA veröffentlicht wurde.

Mit einem relativen Wert von 8,3 % fällt die Inflation dabei sogar um 0,2 % schlimmer aus, als erwartet, immerhin wird zugleich eine Verbesserung um 0,2 % gegenüber dem Vormonat erzielt. Dementsprechend kommen erste leise Hoffnungen auf, dass die Inflation nun langsam wieder rückläufig ist.

„Zwar höher als erwartet, aber seit zwei Jahren geht es erstmals wieder nach unten, denn letzten Monat lagen wir bei satten 8,5 % Inflation. Hoffentlich haben wir den Zenit also schon überschritten“, wie sich Cointelegraph-Experte Michaël van de Poppe optimistisch zeigt.

Dieser positiven Lesart zum Trotz bleibt der Abwärtsdruck auf den Kryptomarkt bestehen, denn neben Marktführer Bitcoin geht es auch für die Altcoins nach unten. Der korrelierte Aktienmarkt befindet sich ebenfalls weiterhin im Sinkflug.

Dabei geht die schlechte Stimmung nicht nur von der makroökonomischen Gesamtsituation aus, sondern auch innerhalb der Kryptobranche stehen die Vorzeichen derzeit denkbar schlecht. Schuld daran ist in erster Linie das Drama um den Stablecoin Terra USD (UST), der durch seine scheinbare Abkopplung vom US-Dollar für einen negativen Dominoeffekt gesorgt hat.

Die Versprechen von Terra-Mitgründer Do Kwon, die Anbindung wieder herzustellen und aufrechtzuerhalten, können die Stimmungslage noch nicht wieder spürbar verbessern.

„Die Rückkehr von Terra wird beeindruckend sein“, wie Kwon immerhin vollmundig auf Twitter angekündigt.

Krypto-Analyst Dylan LeClair ist davon nicht wirklich überzeugt und vermutet, dass aus Kwon eher der Mut der Verzweiflung spricht (siehe unten).

Wale sorgen für Verkaufsdruck

Allerdings sieht die Situation um Bitcoin zurzeit auch nicht viel besser aus als bei Terra.

So bewegen die Großinvestoren zuletzt immer mehr Bitcoin-Vermögen auf Handelsplattformen, wie der Analysedienst Whalemap zeigt. Allen voran Investoren, die 15.000 US-Dollar über dem aktuellen Kursstand angekauft haben, wollen diese BTC nun wohl wieder loswerden.

„Wir haben gestern wieder erhöhte Aktivität der Großinvestoren festgestellt“, wie der Analysedienst unter Verweis auf ein Wallet-Diagramm schreibt. Die „Wale“ bringen sich also in Position, um weiter zu verkaufen.

Wie Cointelegraph berichtet hatte, waren die Bitcoin-Vermögen auf den Kryptobörsen schon nach dem ersten Abschwung unter 30.000 US-Dollar wieder spürbar gestiegen. Eigentlich waren diese zuletzt auf dem niedrigsten Stand seit 2018, weshalb sich an dieser Trendwende klar ablesen lässt, dass der Verkaufsdruck zunächst noch anhalten sollte.