Obwohl der Bitcoin-Kurs zurzeit mit harten Bandagen um den Erhalt der psychologisch wichtigen Marke von 40.000 US-Dollar kämpft, ist die Nachfrage seitens der institutionellen Investoren ungebrochen hoch. Ist diese Konstellation womöglich die letzte Gelegenheit, günstig Bitcoin zu kaufen?

Ki Young Ju, der Geschäftsführer des Analysedienstes CryptoQuant, ist jedenfalls der Überzeugung, dass die anhaltenden Bitcoin-Investitionen der Institutionen auch in den kommenden Wochen das bestimmende Narrativ sein werden, denn durch diese wird die verfügbare Angebotsmenge nur noch knapper. Steigende Kurs dürften trotz schlechter makroökonomischer Rahmenbedingungen die Folge sein.

Verknappung des Angebots

Ki verweist in diesem Zusammenhang auf die jüngsten Daten von Coinbase Pro, dem professionellen Ableger der amerikanischen Kryptobörse Coinbase, denn hier zeigten sich zuletzt beträchtliche Kapitalbewegungen.

Allein an einem Tag in dieser Woche wurden 30.000 BTC aufgekauft, ein Vorkommnis, das seit März mehr und mehr zur Regel wird.

Entwicklung der vorhandenen BTC auf Coinbase Pro im Vergleich mit dem Bitcoin-Kurs. Quelle: CryptoQuant

„Allein heute sind 30.000 BTC von der Coinbase abgeflossen“, wie Ki dementsprechend feststellt. Dahingehend führt er aus:

„Die Ankäufe der institutionellen Investoren werden wahrscheinlich wieder das große Thema der nächsten Wochen sein, denn die Executive-Order hatte keine wirklichen Auswirkungen.“

Damit nimmt der Experte Bezug auf eine aktuelle Executive-Order von US-Präsident Joe Biden, die sich explizit an die Kryptobranche richtet, aber die Großinvestoren scheinbar nicht davon abhält, weiter massiv in den Markt zu investieren.

Bitcoin-Kapitalabflüsse von Krypto-Handelsplattformen. Quelle: Ki Young Ju/Twitter

Wie Cointelegraph berichtet hat, macht sich dieser Trend auf allen Krypto-Handelsplattformen deutlich bemerkbar, wobei der April auf bestem Weg ist, den März in dieser Hinsicht einzuholen.

Durch die großen Kapitalabflüsse von den Handelsplattformen wird das vorhandene Angebot kleiner, was den Bitcoin-Kurs mittelfristig wieder in die Höhe befördern sollte. Ein solcher Auftrieb wäre bitter nötig, denn die makroökonomische Lage sorgt aktuell für spürbaren Abwärtsdruck.

Im Idealfall könnte durch die hohe Nachfrage der institutionellen Investoren dafür gesorgt werden, dass die Korrelation zwischen BTC und dem Aktienmarkt geschwächt oder sogar aufgelöst wird, denn letzterer sieht sich nicht zuletzt durch die Geldpolitik der Zentralbanken heftigem Druck ausgesetzt.

„Die Korrelation wird irgendwann aufgelöst, aus mehreren Gründen“, wie Krypto-Experte Dylan LeClair meint. Dem fügt er an:

„Meine Annahme: Das Finanzsystem bricht ein und die Volatilität explodiert. BTC zieht mit, aber nur durch den Derivatehandel, nicht durch den Spotmarkt. Die Bären, die darauf konditioniert sind, jeden Abschwung abzuverkaufen, werden mittelfristig in die Röhre gucken, denn auf dem Spotmarkt wird die Angebotsmenge nach und nach knapper.“

Terra sorgt weiter für Nachfrage

Zu dieser Verknappung trägt das Krypto-Projekt Terra (LUNA) aktuell tatkräftig bei, denn allein in den letzten 48 Stunden hat die Luna Foundation Guard (LFG), die für die Absicherung des firmeneigenen Stablecoins zuständig ist, zusätzliche 2.633 BTC im Wert von 105,3 Mio. US-Dollar angekauft.

Laut den Daten von BitInfoCharts nimmt das Wallet des Krypto-Projekts inzwischen Platz 18 unter allen Bitcoin-Wallets ein, damit hält es schon jetzt mehr BTC als der einflussreiche Elektroautohersteller Tesla.

Die Gelegenheiten zum Kaufen von Bitcoin werden also schnell weniger, was immerhin für alle bestehenden Anleger eine gute Nachricht ist, denn die zunehmende Verknappung wird den Kurs langfristig weiter in die Höhe treiben.

LFG Bitcoin-Wallet (Screenshot). Quelle: BitInfoCharts

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