Bitcoin hat trotz eines Allzeithochs von über 126.000 US-Dollar im Oktober noch nie den sechsstelligen Bereich geknackt, wenn man die Inflation berücksichtigt, warnt Alex Thorn, Chefanalyst bei Galaxy.
„Wenn man den Bitcoin-Kurs unter Berücksichtigung der Inflation auf Basis des Dollarwerts von 2020 bereinigt, hat BTC nie die 100.000-Dollar-Marke überschritten“, bemerkte Thorn am Dienstag.
„Der Kurs erreichte tatsächlich einen Höchststand von 99.848 US-Dollar gemessen am Jahr 2020.“
Thorn führte aus, sein bereinigter Höchstkurs für Bitcoin (BTC) berücksichtige den Rückgang der Kaufkraft des Verbraucherpreisindex (CPI) schrittweise über alle Inflationsdaten von 2020 bis heute.
Der Verbraucherpreisindex (CPI bzw. VPI) misst die Inflation anhand der Preise eines Warenkorbs aus Gütern und Dienstleistungen und wird vom US-amerikanischen Bureau of Labor Statistics berechnet, um Veränderungen im Konsumverhalten zu verfolgen.
Die Behörde meldete im November, dass der Verbraucherpreisindex in den letzten 12 Monaten um 2,7 % gestiegen ist (nicht saisonbereinigt), wodurch die Kaufkraft des US-Dollars gesunken ist, der seit 2020 rund 20 % seines Wertes verloren hat.
US-Inflation bleibt hoch
Heute sind die Preise für Waren laut Verbraucherpreisindex 1,25-mal höher als im Jahr 2020, und mit einem US-Dollar kann man heute nur noch etwa 80 % von dem kaufen, was man damals bekommen hat.
Die Inflation in den USA stieg während der Coronakrise Mitte 2022 sprunghaft auf über 9 % und liegt weiterhin über dem Zielwert der Federal Reserve von 2 %.
US-Dollar verliert an Kaufkraft
Der Rückgang des US-Dollars hat sich in diesem Jahr beschleunigt, gemessen am Dollar-Währungsindex (DXY), der den US-Dollar mit einem Korb globaler Währungen vergleicht.
Laut TradingView ist der DXY seit Jahresbeginn um 11 % auf 97,8 gefallen. Der Index erreichte im September mit 96,3 Punkten ein Dreijahres-Tief und tendiert seit Oktober 2022 nach unten, da der US-Dollar gegenüber anderen Währungen weiterhin an Boden verliert.
Dies hat zu einem „Handel um Abwertung“ geführt, einer Anlagestrategie, bei der Händler Vermögenswerte kaufen, von denen sie glauben, dass sie ihren Wert behalten oder steigern werden, wenn Fiat-Währungen an Kaufkraft verlieren.
