Obwohl Bitcoin (BTC) mittlerweile schon bis auf 2% an die psychologisch wichtige 10.000 US-Dollar Marke herangeklettert ist, befürchten einige Experten, dass die bisherigen Zugewinne von knapp 40% im Jahr 2020, demnächst unweigerlich zu einem Rückgang führen.

In der jüngsten Cointelegraph Marktdiskussion vom 7. Februar erklären zwei dieser Krypto-Experten, weshalb sie vermuten, dass es für Bitcoin schon bald wieder bergabwärts gehen könnte. 

DiPasquale: Bitcoin profitiert von globaler Unsicherheit

Während sich Alameda Research Mitgründer Sam Bankman noch nicht ganz sicher ist, in welche Richtung sich der Kurs der marktführenden Kryptowährung entwickeln wird, zeigte sich Bitbull Capital Mitgründer Joe DiPasquale überzeugt davon, dass es für Bitcoin in naher Zukunft wieder zurück auf 6.800 US-Dollar gehen wird.

„Solange es weiterhin Unsicherheit gibt, also wenn das Coronavirus zum Beispiel noch länger wütet, dann werden die Kurse von Dingen wie Gold und Öl weiter nach oben gehen und auch für Bitcoin wird es dann noch weiter aufwärts gehen, aber wenn dies nicht der Fall ist, dann befürchte ich einen Absturz zurück auf 6.800 US-Dollar“, wie DiPasquale erklärt.

Zu dieser Prognose gelangte der Experte trotz der momentanen Stärke der Kryptomärkte, die auch in dieser Woche für neue Zugewinne bei Bitcoin und den Altcoins sorgte.  

Wie Cointelegraph berichtet hatte, sind sich die Experten nicht einige, weshalb Bitcoin im Januar um 39% zulegen konnte. Einige Stimmen mutmaßen, dass die weltpolitische Lage der treibende Faktor sein könnte, während andere wiederum auf die starken Fundamentaldaten der Kryptowährung verweisen.

Obwohl DiPasquale die globale Unsicherheit momentan noch als Vorteil für Bitcoin sieht, wäre diese langfristig jedoch ein Nachteil, da so insgesamt weniger Kapital zur Verfügung stehen würde, das in die Kryptomärkte investiert werden kann. Eine These, die auch sein Kollege Tone Vays zuletzt äußerte.

Optimismus von Tom Lee ist „unrealistisch“

Auf die Frage, ob DiPasquale und Bankman-Fried die gewagte Kursprognose von Fundstart Mitgründer Tom Lee stützen, der seinerseits zuletzt einen 197% Anstieg in den nächsten 6 Monaten in Aussicht gestellt hatte, zeigten sich beide Experten skeptisch.

„Wenn man sagen würde, dass man von einem durchschnittlichen Wachstum von 10% pro Monat in den nächsten 6 Monaten ausgeht, dann wäre das durchaus realistisch, aber 200% sind schon sehr gewagt“, wie Bankman-Fried die Vorhersage von Lee einordnet.

Dem fügte er hinzu, dass Lee, der ohnehin für seine gewagten Kursprognosen bekannt ist, nicht alle relevanten Faktoren in Betrachtung ziehen würde.

Der Pessimismus von DiPasquale wird wiederum nicht von anderen Kollegen geteilt, die sich in vorherigen Cointelegraph Marktdiskussionen schon durchaus optimistischer gezeigt hatten und einen solchen Rückschritt für unwahrscheinlich halten.

Zu dieser Riege gehört auch der erfahrene Trader Peter Brandt, der überzeugt davon ist, dass mittlerweile nur noch „starke Anleger“ in Bitcoin investieren, was den Kurs der Kryptowährung in Zukunft weiter nach oben treiben wird.