Der Bitcoin-Kurs ist am 31. Januar – nachdem die US-Notenbank beschlossen hatte, die Zinssätze unverändert zu lassen und die Hoffnungen auf eine mögliche Zinssenkung im März zu zerstreuen – spürbar eingebrochen. Ein Analyst befürchtet zudem, dass diese veränderte Lage noch weiter zum Nachteil von risikobehafteten Finanzprodukten wie Aktien und Bitcoin (BTC) sein könnte.

Während der Pressekonferenz des Federal Open Market Committee (FOMC) am 31. Januar kündigte die US-Zentralbank (Fed) entsprechend an, dass die Zinssätze bei 5,25 – 5,50 % bleiben würden, und fügte hinzu, dass sie vor einer Zinssenkung „größeres Vertrauen“ in die Bewältigung des Inflationsdrucks haben müsse.

Tony Sycamore, Analyst bei IG Markets, kommentierte gegenüber Cointelegraph, dass die vorsichtige Haltung der Zentralbank allerdings Probleme für US-Aktien und Risikoanlagen wie Bitcoin bedeuten könnte.

„Wenn die morgigen Quartalsberichte von Apple, Amazon und Meta nicht stark sind, dann ist in den kommenden Tagen mit einem weiteren Rückgang bei den amerikanischen Aktien zu rechnen, was auch andere Risikoanlagen, einschließlich Bitcoin, belasten wird“, so Sycamore.

Der Bitcoin-Kurs fiel nach der FOMC-Ankündigung um etwas mehr als 2,2 % und wird derzeit für 42.590 US-Dollar gehandelt, wobei er laut Daten von TradingView in dieser Woche jedoch insgesamt noch immer um 7 % gestiegen ist.

Bitcoin rutscht nach Ankündigung der FOMC um 2,2 % ab. Quelle: TradingView

„Das Committee geht nicht davon aus, dass es angemessen ist, die Zinsen zu reduzieren, bis es mehr Vertrauen gewonnen hat, dass sich die Inflation nachhaltig in Richtung 2 Prozent bewegt“, schrieb die Fed in einer Erklärung.

Die Fed fügte hinzu, dass die jüngsten wirtschaftlichen Indikatoren immerhin auf eine „solide“ Expansion hindeuten und nannte das anhaltende Beschäftigungswachstum und den Rückgang der Arbeitslosenquote als Beweis für die Stärke.

Die Zentralbank bekräftigte zugleich jedoch ihre restriktive Haltung und erklärte, dass die Inflation im vergangenen Jahr zwar zurückgegangen sei, sich aber weiterhin auf einem Niveau befinde, auf dem Zinssenkungen keineswegs sicher seien.

„Die wirtschaftlichen Aussichten sind ungewiss, und der Ausschuss beobachtet die Inflationsrisiken weiterhin mit großer Aufmerksamkeit.“
Zinssenkungen werden oft als positiv für Risikoanlagen wie Kryptowährungen und Tech-Aktien angesehen.

Sycamore fügte hinzu, dass Bitcoin aufgrund der Verschlechterung der Risikolage, die durch die Vorsicht der Fed hervorgerufen wurde, höchstwahrscheinlich weiterhin niedriger gehandelt werden würde.

„Die FOMC-Sitzung von heute Morgen führte zu einer Enttäuschung bei denjenigen, die auf eine Zinssenkung der Fed im März gesetzt hatten, und zu einer Verstärkung der Risikoaversion, die sich aus den gestrigen Enttäuschungen von Microsoft, Alphabet und AMD ergab“, so der Experte.

Sycamore ergänzte anschließend, dass die Anleger zunächst mit einer Rallye in Richtung 45.000 US-Dollar rechnen könnten, bevor sie in den mittleren 30.000er-Bereich zurückkehren. Danach erwartet er, dass der allgemeine Aufwärtstrend von Bitcoin wieder aufgenommen wird.

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