Der Bitcoin-Kurs (BTC) hat am 22. März deutliche Volatilität zu spüren bekommen, nachdem die amerikanische Zentralbank (Fed) angedeutet hat, dass sie von weiteren Leitzinserhöhungen absehen könnte.

Bitcoin-Kursdiagramm (Bitstamp). Quelle: TradingView

Zentralbankchef Powell wird vorsichtiger

Wie die Daten von Cointelegraph Markets Pro und TradingView entsprechend zeigen, kam es für Bitcoin zu steilen Kursbewegungen in beide Richtungen, nachdem die Federal Reserve tatsächlich nur die erwartete verringerte Erhöhung um 25 Basispunkte angekündigt hat.

Im Rahmen der Ankündigung spielte Zentralbankchef Jerome Powell die momentane Bankenkrise und deren Auswirkungen auf die USA herunter und deutete zugleich an, dass die aktuelle Leitzinserhöhung vorerst die letzte sein könnte.

In weiteren Anmerkungen prognostiziert Powell zudem, dass die derzeitigen „Entwicklungen im Bankenwesen sehr wahrscheinlich zu schwierigen Zeiten für Privathaushalte und Unternehmen führen werden, was wiederum negative Auswirkungen auf die Wirtschaft haben könnte“.

„Noch ist es zu früh, um die Tragweite dieser Effekte abschätzen zu können, weshalb es auch noch zu früh ist, um sagen zu können, wie die Geldpolitik am besten darauf reagieren sollte“, wie der Zentralbankchef zu bedenken gibt. Dem fügt er an:

„In Folge dessen gehen wir nicht länger davon aus, dass weitere Leitzinserhöhungen angemessen sind, um die Inflation zu bekämpfen. Stattdessen wird es wohl andere geldpolitische Maßnahmen brauchen.“

Im Vorfeld der Ankündigung war der Bitcoin-Kurs noch auf ein Tagestief von 27.867 US-Dollar abgertuscht, ehe ein Sprung über 28.000 US-Dollar folgte, nur um nach den Worten von Powell wieder in den Sinkflug überzugehen.

Beim Blick auf die weitere Zinspolitik ist der Fed-Chef explizit darum bemüht, dass die weitere Strategie eher von Worten wie „könnte“ und „einige“ geprägt ist, anstatt „anhaltend“ zu sein.

Nichtsdestotrotz bewerten einige Experten die Ankündigungen von Powell als Dämpfer für die Märkte, da dieser die Bekämpfung der Inflation scheinbar über die Bankenkrise stellt.

„Die Fed hat gezeigt, dass sie noch zu weiteren Erhöhungen bereit ist, denn die Inflation ist Staatsfeind Nr. 1“, wie der Wirtschaftsexperte Tedtalksmacro stellvertretend meint.

BTC wieder zurück auf Anfang

Angesichts der gebremsten Euphorie konnte BTC auch nicht auf 30.000 US-Dollar springen, wie einige Trader zuvor gehofft hatten.

„Zuerst wurden die Shorts liquidiert, dann wurden die Longs liquidiert. Wir sind also wieder beim selben Kurs wie vor einer Stunde“, wie Analyst Matthew Hyland die Lage zusammenfasst.

Laut Daten von Coinglass beläuft sich die Gesamtheit aller Liquidationen für den Tag auf 36 Mio. US-Dollar für Shorts und 78 Mio. US-Dollar für Longs.

Krypto-Liquidationen. Quelle: Coinglass