Laut einer Erhebung des Branchenverbands der deutschen Informations- und Telekommunikationsbranche (Bitkom) ziehen die meisten IT-Startups einen klassischen Börsengang einem ICO deutlich vor, so eine Mitteilung des Verbands am 21. Juni.

Der Bitkom hatte 302 IT- und Internet-Startups in Deutschland danach befragt, inwiefern für diese ein Initial Public Offering (IPO) auf dem Aktienmarkt oder ein Initial Coin Offering (ICO) durch Ausgabe eigener Krypto-Token eine Rolle spiele.

22 Prozent der Startups gaben an, einen Börsengang zu planen, im Vergleich zu nur drei Prozent, welche über ein ICO Geld einsammeln wollen. Wie der Bitkom meldet, hat das Interesse an einem klassischen Börsengang damit im Vergleich zum Vorjahr wieder deutlich zugenommen.

Wie weitere Ergebnisse der Bitkom-Umfrage andeuten, dürfte die Bedeutung von ICOs im Vergleich zu IPOs in der Zukunft aber stark zulegen. Während 22 Prozent der Gründer sich einen Gang aufs Parkett in der Zukunft vorstellen können, schließen immerhin 12 Prozent ein ICO künftig nicht aus.

Nur noch jedes fünfte IT-Startup lehnt die Coin-Ausgabe zur Geldbeschaffung grundlegend ab. Dies verdeutlicht, dass Token-Sales in der Branche als Mittel zur Kapitalbeschaffung mittlerweile weitgehend akzeptiert sind.

Börsenbetreiber wie die US-Technologiebörse Nasdaq sehen durch ICOs langfristig ihr Geschäft bedroht. Es verwundert daher nicht, dass diese über den ICO-Bereich kaum Positives zu sagen haben. So erklärte Nasdaq-CEO Adena Friedman vor kurzem, ICOs stellten "ernsthafte Risiken" für Privatanleger dar. Der Präsident von CBOE Global Markets geht mit seiner Kritik sogar noch weiter und sagt eine zweifache, regulatorische "Abrechnung" für den ICO-Bereich voraus, bei der die SEC auch gegen Marktteilnehmer vorgehen werde.

Melde dich bei unseren Sozialen Medien an, um nichts zu verpassen: X, YouTube, Instagram und Telegram – aktuelle Nachrichten, Analysen, Expertenmeinungen und Interviews mit Fokus auf die DACH-Region.