Der CEO der einflussreichen Vermögensverwaltung BlackRock ist überzeugt, dass die systemrelevante Kryptobörse FTX in erster Linie wegen ihrer firmeneigenen Kryptowährung FTX Token (FTT) gescheitert ist, denn diese war zentralisiert und dementsprechend gegenläufig „zu der Grundidee von Krypto“.

Larry Fink, der Vorsitzende und CEO der 8 Mrd. US-Dollar schweren Investmentfirma, machte die entsprechenden Äußerungen am gestrigen 30. November im Rahmen des Dealbook Summit 2022 von der New York Times. Dieser Feststellung fügte er an, dass er dennoch an das revolutionäre Potenzial von Krypto und Blockchain glaubt.

BlackRock CEO Larry Fink auf dem 2022 DealBook Summit. Quelle: New York Times.

Die firmeneigenen Kryptowährungen von Kryptobörsen wie der Binance Coin und Cronos von Crypto.com machen mehr als 57 Mrd. US-Dollar der 862 Mrd. US-Dollar Gesamt-Marktkapitalisierung der Kryptobranche aus. Nach Einschätzung von Fink ein Problem, denn diese zentralisierten Tokens sind stark abhängig von den jeweiligen Börsen, von denen jedoch „die meisten irgendwann verschwinden werden“.

Im weiteren Verlauf des Interviews räumte Fink ein, dass BlackRock selbst 24 Mio. US-Dollar in FTX investiert hatte, den Vorwurf, dass seine Investmentfirma und viele andere große FTX-Geldgeber wie Sequoia Capital die Kryptobörse nicht ausreichend durchleuchtet hätten, wollte er jedoch nicht kommentieren. Vielmehr gibt der CEO zu bedenken:

„Im Nachhinein können wir jetzt alle sagen, dass es offensichtliches Fehlverhalten gab […], aber Geldgeber wie Sequoia haben auch über einen langen Zeitraum enorme Gewinne damit eingefahren, ich bin mir sicher, dass sie wussten, was sie da tun.“

BlackRock ist seit 2020 als Player in der Kryptobranche aktiv. Ganz aktuell wurde die Vermögensverwaltung am 3. November als Manager des Reservefonds für den von Circle herausgegebenen Stablecoin USD Coin (UDSC) bekanntgegeben.

Am 27. September hat BlackRock zuvor einen ETF vorgestellt, der einen Index aus 35 Blockchain-Unternehmen bildet.