Die zweitgrößte italienische Bank UniCredit hat in der bosnischen Stadt Banja Luka einen Gerichtsprozess gegen das Mining-Unternehmen Bitminer Factory verloren, bei dem es darum ging, dass die Bank zuvor unrechtmäßig das Konto des Krypto-Unternehmens geschlossen hatte. In Folge des Urteils muss die Bank nun 131 Mio. Euro Schadensersatz an die Bitminer Factory zahlen.

Wie die italienische Zeitung La Repubblica am 27. März berichtet hat, argumentiert das Gericht in Banja Luka, dass der bosnische Zweig der UniCredit keine Rechtsgrundlage hatte, um das Konto der Bitminer Factory Gradiska LLC einzufrieren. Der daraus entstandene Schaden wird auf satte 131 Mio. Euro beziffert, denn mit der Schließung wurde auch ein Initial Coin Offering (ICO) des Mining-Unternehmens, das „in Verbindung mit einem Mining-Startup für Erneuerbare Energien in Bosnien und Herzegowina“stand, torpediert. Das Gericht lässt deshalb die geschätzte Schadenssumme gelten.

Die UniCredit gibt zu ihrer Verteidigung an, dass sie „keine rechtliche Möglichkeit hat, mit Krypto-Unternehmen und Krypto-Handelsplattformen zusammenzuarbeiten“. Das Gericht sieht allerdings keinen Beleg in den Allgemeinen Geschäftsbedingungen der Bank, um diese Behauptung zu stützen.

UniCredit hat bereits Berufung gegen das Urteil eingelegt und schreibt:

„Dieses Urteil ist noch nicht endgültig und rechtskräftig. Die Haftbarkeit der UniCredit kann erst abschließend festgestellt werden, sobald alle etwaigen Schäden erfasst sind und sowieso erst, sobald ein bindendes und finales Gerichtsurteil vorliegt.“

Schon im Januar war die UniCredit in eine kleinere Kontroverse mit Bezug zu Kryptowährungen verwickelt, denn die Bank sah sich gezwungen, einen eigenen offiziellen Tweet zu dementieren, indem richtiggestellt wurde, dass keinerlei Konten von Bankkunden geschlossen werden, die mit Kryptowährungen hantieren.