Der Präsident der Banco Central, also der Zentralbank von Brasilien, hat angekündigt, dass das südamerikanische Land womöglich noch vor 2023 eine eigene Digitalwährung einführt.

Laut einem Medienbericht vom 2. September könnte Brasilien schon 2022 mit der Entwicklung einer eigenen Zentralbank-Digitalwährung (CBDC) fertig sein. Roberto Campos Neto, der Präsident der Banco Central, gibt in diesem Zusammenhang an, dass seine Zentralbank bereits erste Schritte unternommen hat, um das Bankensystem zu modernisieren. Eine CBDC sei demnach der nächste logische Schritt.

Der Präsident verweist auf das Zahlungssystem PIX und Open-Banking als Beleg für die von ihm genannte Modernisierung. Mit dem Zahlungssystem will die Zentralbank ab November ermöglichen, dass jegliche Zahlungen per Smartphone, Onlinebanking oder Geldautomaten innerhalb von 10 Sekunden oder weniger abgewickelt werden können. Das Open-Banking-System soll zudem den freien Informationsaustausch zwischen Banken verbessern und damit für Kunden einen Wechsel erleichtern.

Campos Neto fügt an:

„Eine Zentralbank-Digitalwährung unterscheidet sich grundlegend von Kryptowährungen wie Bitcoin, da sie eigentlich nur eine digitale Repräsentation der jeweiligen Landeswährung ist.“

Die Banco Central legt bereits das Fundament für eine eigene Digitalwährung geschaffen. So hatte die Zentralbank im August angekündigt, dass eine Forschungsgruppe prüfen soll, wie eine Zentralbank-Digitalwährung in das nationale Zahlungssystem eingebunden werden könnte und welche Vorteile sich aus der CBDC für die heimische Wirtschaft ergeben würden. Campus Neto geht davon aus, dass in 6 bis 12 Monaten die Forschungsergebnisse vorliegen.