Diese Kursanalyse wurde im Zusammenarbeit mit der Kryptobörse Bitget vorbereitet. Bitget wurde 2018 gegründet und ist eine der fünf weltweit führenden Kryptowährungsbörsen. Sie bietet innovative Produkte sowie Copy- und Social-Trading-Dienste. Derzeit bedient Bitget über 8 Millionen Nutzer in mehr als 100 Ländern weltweit.

Bitcoin (BTC) beginnt die Woche vielversprechend. Der BTC-Kurs pendelt um Einmonatshochs, aber ist das nachhaltig?

BTC/USD ist derzeit auf Niveaus geklettert, die das Paar seit Mitte Dezember nicht mehr erreicht hat. Auch der Wochenschluss gibt Grund zu Optimismus.

Diese Woche ist für Krypto-Märkte mal wieder entscheidend, insbesondere da der Verbraucherpreisindex aus den USA für Dezember 2022 ansteht.

Jerome Powell, der Vorsitzende der US-Zentralbank will auch eine Rede über die Wirtschaft halten. Alle Augen sind insbesondere auf die Inflation gerichtet.

Im Krypto-Bereich grassiert weiterhin die FTX-Ansteckung. Die Digital Currency Group (DCG) liegt mit institutionellen Kunden wegen ihres Umgangs mit den Zahlungsproblemen der Tochter Genesis Trading im Clinch.

Gleichzeitig weist Bitcoin auch Anzeichen einer Erholung von der FTX-Situation auf. Dabei wurden auch die Miner etwas entlastet.

Cointelegraph betrachtet zu Beginn der zweiten Trading-Woche im Januar diese Faktoren und mehr.

Bitcoin-Kurs klettert auf über 17.000 US-Dollar

Bitcoin hat es am 9. Januar geschafft, einen höheren Wochenschluss zu erreichen. Dabei hat er Niveaus erreicht, die er seit dem 16. Dezember nicht mehr gesehen hat.

Daten von Cointelegraph Markets Pro und TradingView zeigen, dass er auf Bitstamp lokale Höchststände um 17.250 US-Dollar erreicht hat.

BTC/USD 1-Tages-Kerzenchart (Bitstamp). Quelle: TradingView

Obwohl enorm einige 100 Dollar gestiegen ist, wird dieser Bewegung angesichts der sehr engen Handelsspanne seit mehreren Wochen viel Bedeutung beigemessen.

Dennoch halten Trader an ihren langfristig konservativen Aussichten fest.

"Unterwegs in Richtung meines Ziels zwischen 17.300 US-Dollar und 17.500 US-Dollar", so Crypto Tony auf Twitter:

"Ich hab hier einige Gewinne gebucht und lasse meine Short-Position laufen, solange wir auf dem 4-Stunden-Chart unter 17.500 US-Dollar liegen."

Michaël van de Poppe, Gründer und CEO der Trading-Firma Eight, hofft ebenfalls auf einen moderaten Aufstieg, warnte aber, dass der Beginn der Woche einige Hürden mit sich bringe.

"Ich behalte immer noch ein solches Szenario für Bitcoin im Auge", wie er im Kommentar zu einem Chart erklärte.

"Ich denke, die kommende Woche werden wir weiter steigen, aber es wird wahrscheinlich einen Rückgang wegen Gemini oder eine Korrektur am Montag geben."
BTC/USD, kommentierter Chart. Quelle: Michaël van de Poppe/ Twitter

Unterdessen sagt der Analyst Venturefounder der On-Chain-in Analyseplattform CryptoQuant, die Trader sollten das größere Bild betrachten.

"Bitcoin steckt nun seit 2 Monaten zwischen 16.000 US-Dollar und 18.500 US-Dollar fest", wie er feststellte:

"Diese Spanne sollte man sehr, sehr genau betrachten, da ein Ausbruch in egal welche Richtung eine Volatilität von 20 Prozent mit sich bringen könnte. Das könnte bald passieren. Ein klarer Einbruch unter 16.000 US-Dollar könnte zu 13.000 US-Dollar führen. Wird 18.500 US-Dollar in eine Unterstützung verwandelt, könnten wir 22.500 US-Dollar sehen."
BTC/USD, kommentierter Chart. Quelle: Venturefounder/ Twitter

Trader erwarten Volatilität im Vorfeld des VPI

Alle Augen sind auf die Daten zur Inflation diese Woche gerichtet. Der Verbraucherpreisindex für Dezember kommt bald heraus.

Der VPI wird am 12. Januar veröffentlicht und ist ein wichtiger Faktor für die Politik der US-Zentralbank. Trader und Analysten wissen genau, dass dieser die Haltung der US-Zentralbank beeinflusst.

In letzter Zeit ist der VPI gefallen, was darauf hindeutet, dass die aktuellen Zinserhöhungen der US-Zentralbank einen positiven Effekt auf die Inflation hatten.

Wenn das so weitergeht, oder dieser sogar noch weiter sinkt, als erwartet, wird die Hoffnung stärker, dass die US-Zentralbank die Zinsen wieder schneller sinken lässt, oder diese sogar vollständig zurücknimmt.

Das würde wiederum eine Chance für Risikoanlagen, darunter auch Krypto, bedeuten. Eine weniger strenge Politik der US-Zentralbank begünstigt die Nachfrage nach riskanten Vermögenswerten.

"Ich erwarte eine starke Volatilität. Große Cash-Position und kleine Positionsgröße bei mir", so Ted Zhand, Trader und Forschungsanalyst bei Revere Asset Management, auf Twitter. Er erwarte eine "große Woche".

Andere haben das ungewöhnliche Timing der VPI-Veröffentlichung angesprochen. Die Daten kommen 2 Tage nach einer Rede zur Wirtschaft vom Vorsitzenden der US-Zentralbank Jerome Powell.

"Unglücklicherweise oder glücklicherweise ist die Rede am Dienstag, während die Daten zum Verbraucherpreisindex am Donnerstag veröffentlicht werden, daher wird jegliche negative Aussage am Donnerstag nach den Zahlen zum Verbraucherpreisindex aufgehoben!", wie es in einer Antwort heißt. Die Reaktion des Marktes auf die Rede von Powell könne daher auf eine "leichte Störung" hinauslaufen.

Laut dem FedWatch Tool der CME Group, liegt die Chance auf eine Zinserhöhung um 25 Basispunkte diesen Monat derzeit bei 75 Prozent versus eine Chance von 25 Prozent auf einen Anstieg um 50 Basispunkte.

Wahrscheinliche Zinssatzziele der Fed, Chart. Quelle: CME Group

Langfristig sagen Skeptiker, wie der "Big Short"-Investor Michael Burry, dass die Inflation zurückkommen werde. Die US-Zentralbank wäre dann gezwungen, die Zinsen wieder anzuheben.

"CPI-Inflation wird wohl nicht auf 2 Prozent fallen oder gar negativ werden", so der Gold-Befürworter Peter Schiff in einer Antwort an Burry letzte Woche:

"Aber ich denke auch, dass die US-Zentralbank zu einer quantitativen Lockerung übergehen wird und die offizielle Inflationsrate einen neuen Höchststand erreichen wird. Die tatsächliche, unoffizielle Rate wird ein neues Allzeithoch erreichen."

DCG im Fadenkreuz der Öffentlichkeit

Die Situation um FTX hat weiter Auswirkungen. Auch der institutionelle Investmentriese Digital Currency Group ist diesen Monat in eine schwierige Situation geraten.

Durch eine Investitionen bei FTX ist der Druck auf einige DCG-Töchter sehr stark gewachsen und macht die Zukunft des größten institutionellen Bitcoin-Investmentvehikel ungewiss.

Der Grayscale Bitcoin Trust (GBTC) verwaltet derzeit BTC im Wert von über 10 Milliarden US-Dollar. Der Preis für einen Anteil daran ist 44 Prozent günstiger im Vergleich zum Bitcoin-Spotpreis, wie aus Daten von Coinglass hervorgeht.

Wie Cointelegraph berichtete, wurden einige Vermögenswerte der Kryptobörse Gemini bei der DCG-Tochter Genesis Trading eingefroren. Die Tochter hatte im Zuge der FTX-Situation die Auszahlungen ausgesetzt. Der Börsen-Mitbegründer Cameron Winklevoss hat den DCG-CEO Barry Silbert öffentlich kritisiert und Antworten gefordert.

Am 8. Januar schrieb er einen offenen Brief an Silbert und setzte eine Frist, bis zu der die Angelegenheit geklärt werden sollte. Silbert konterte daraufhin.

"DCG hat Genesis und Ihren Beratern am 29. Dezember einen Vorschlag zukommen lassen und keine Antwort darauf erhalten", wie er am 2. Januar in Reaktion auf den Post von Winklevoss auf Twitter behauptete.

Wenn die Situation sich unerwartet auflöst, könnten die Auswirkungen auf Bitcoin verheerend ausfallen, da DCG eine bekannte Investmentfirma ist.

Checkmate, führender On-Chain-Analyst bei Glassnode, schrieb über die aktuellen Ereignisse und erklärte, DCG gehe "in Slow Motion in die Luft".

"Und Bitcoin ist im Grunde genommen ein Stablecoin", wie er hinzufügte.

"2023 hängt derzeit von DCG ab", so Justin Herberger, der Autor des Newsletters Invest and Prosper. Er prognostizierte:

"Wenn sie irgendwie zusammenbrechen, wird es hässlich. Das könnte unser letztes Leg nach unten auf 85 Prozent unter dem Bitcoin-Allzeithoch sein."
GBTC-Aufschlag versus Vermögenswertbestand versus BTC/USD-Chart. Quelle: Coinglass

Miner nicht mehr unter starkem Verkaufsdruck

Im Jahr 2022 standen die Bitcoin-Miner stark im Fokus. Der BTC-Einbruch infolge des FTX-Zusammenbruchs hat eine angespannte Situation noch weiter verschärft.

Miner haben ihre geminten Bitcoin verkauft, um sich finanziell über Wasser halten zu können. On-Chain-Zahlen haben sehr bald vor eine Miner-"Kapitulation" gewarnt.

Wie Cointelegraph berichtete waren weder das Ausmaß noch die Dauer der Ausverkäufe kritisch. In letzter Zeit hat die Situation sich auch beruhigt.

"Der heftige Verkaufsdruck der Bitcoin-Miner hat den Markt in den letzten 4 Monaten belastet. Dieser hat sich nun beruhigt", so William Clemente, der Gründer der Krypto-Forschungsfirma Reflexivity, in einem Kommentar zu Daten von Glassnode.

Die Daten zeigen, dass die 30 Day Net Position Change bei den Bitcoin-Minern im Vergleich zum Vormonat steigt.

Bitcoin-Miner Net Position Change, Chart. Quelle: William Clemente/ Twitter

Weitere Daten von Glassnode zeigen, dass die Miner-Reserven am 8. Januar einen Höchststand erreicht haben.

Bitcoin-Miner-Bestände, Chart. Quelle: Glassnode/ Twitter

Über die Bitcoin-Hashrate, also die geschätzte Rechenleistung für das Mining, sagt Jan Wüstenfeld, Analyst bei der Krypto-Forschungsfirma Quantum Economics, diese weise ebenfalls eine positive Entwicklung auf.

"Es ist verrückt, dass die Hashrate, trotz des Drucks für die Miner, in den letzten zwei Monaten des Jahres 2022 nur leicht korrigierte und nun sogar steigt, wenn man den gleitenden 30-Tage-Durchschnitt betrachtet", wie er erklärte.

Letzte Woche ist die Bitcoin-Netzwerkschwierigkeit um etwa 3,6 Prozent gesunken, was auf weniger Wettbewerb zwischen den Minern zurückzuführen ist. Laut einer aktuellen Prognose von BTC.com wird die Schwierigkeit um 9 Prozent steigen und damit ein neues Allzeithoch erreichen.

Überblick über die Fundamentaldaten des Bitcoin-Netzwerks (Screenshot). Quelle: BTC.com

"Extreme Angst" und Krypto-Volumentiefs

Die Stimmung auf dem Krypto-Markt ist weiter ungewiss im Hinblick auf die kurzfristige Entwicklung, wie man auf dem Crypto Fear & Greed Index sieht.

Über das Wochenende ist der Index wieder auf "extreme Angst" zurückgefallen.

Damit ist er im Jahr 2023 erstmals in diesem Bereich.

Crypto Fear & Greed Index (Screenshot). Quelle: Alternativ.me

Gleichzeitig scheinen Trader nach wie vor abzuwarten.

Daten der Forschungsfirma Santiment hat beobachtet, dass das Transaktionsvolumen auf dem Krypto-Markt so niedrig ist wie seit Mitte 2020 nicht mehr.

"Altcoin-Volumen ist besonders niedrig", wie es einem Kommentar zu einem Chart heißt.

Bitcoin Spent Output Value, kommentierter Chart. Quelle: CryptoBitcoinChris/ Twitter

Der Marktkommentator CryptoBitcoinChris hat einige Daten von CryptoQuant hervorgehoben und meint, dass Walverkäufe seit Dezember ebenfalls rückläufig seien. Das könne einen "positiven Effekt" auf die Marktstimmung haben.

Die Ansichten, Gedanken und Meinungen, die hier geäußert werden, sind allein die des Autors und spiegeln nicht unbedingt die Ansichten und Meinungen von Cointelegraph wider.