David Marcus, der Geschäftsführer von Facebook Libra, ist der Ansicht, dass die im Krypto-Projekt integrierten Maßnahmen zur Geldwäschebekämpfung (AML) besser sind als bei den meisten anderen Zahlungsnetzwerken.

Die entsprechenden Äußerungen hatte Marcus zunächst im Rahmen der Money 20/20 Konferenz in Las Vegas gemacht und dann am 29. Oktober gegenüber dem Nachrichtenportal Finextra konkretisiert. So meint er, dass “die Wirksamkeit der Durchsetzung von Maßnahmen zur Geldwäschebekämpfung bei Libra viel höher ist als bei anderen Zahlungsnetzwerken“.

Dies begründet Marcus damit, dass die Blockchain-Technologie es den Aufsichtsbehörden besser ermöglicht, Transaktionen nachzuverfolgen und verdächtige Vorgänge auszumachen als bei anderen Systemen üblich:

„Die Blockchain ermöglicht es den Aufsichtsbehörden, jederzeit selbst einsehen zu können, was auf ihr vor sich geht, ohne auf fremde Angaben angewiesen zu sein. Es liegt an uns, zu beweisen, dass dies eine wirkliche Form der Verbesserung ist.“

Marcus, der hauptsächlich die zu Libra dazugehörige Krypto-Wallet Calibra betreut, ergänzt gegenüber Finextra, dass jeder Drittanbieter eine eigene Wallet auf der Blockchain platzieren kann, solange diese sich an die entsprechenden Bestimmungen für Geldwäschebekämpfung und Informationsoffenlegung halten. Calibra sei zwar bereits konkurrenzfähig zu anderen Wallets, müsse sich das Vertrauen der Nutzer aber erst noch erarbeiten, so Marcus.

Aller Anfang ist schwer

Anschließend zeigt sich der Projektleiter überzeugt davon, dass Libra das Leben von Millionen von Menschen besser machen kann, indem es ihnen den Zugriff auf ein wahrlich globales Zahlungsnetzwerk ermöglicht, das „viel besser ist, als das, was diese Leute momentan nutzen“.

Das amerikanische Parlament hatte David Marcus im Laufe des Sommers kritisch zu Libra befragt und dabei wiederholt scharf gegen das Facebook Projekt geschossen, da es angeblich Geldwäsche und kriminelle Aktivitäten eher begünstigen als verhindern würde.

Diese ablehnende Haltung bekam auch Facebook Geschäftsführer Mark Zuckerberg zu spüren, als er diesen Monat vor dem parlamentarischen Ausschuss für Finanzdienstleistungen zu Libra aussagte.

Marcus scheint den Gegenwind für sein Projekt derweil sportlich zu nehmen, so sagte er im Rahmen der Money 20/20 Konferenz, dass „die meisten bedeutenden Innovationen, die für viele Menschen auf der ganzen Welt das Leben grundlegend verändert haben, zu Anfang oftmals mit ablehnden Schlagzeilen bedacht wurden“.