Laut einer am 23. Januar publizierten Umfrage der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) unter 65 Zentralbanken sind 86 Prozent von ihnen mit Studien oder konkreten Projekten zu digitalen Zentralbankwährungen (CBDC) aktiv.

Stark wachsendes Interesse

Dies ist ein Anstieg um Rund ein Drittel im Vergleich zur ersten von der BIZ im Jahr 2017 durchgeführten Studie zu digitalen Zentralbankwährungen. Wie die Autoren der Studie betonen, erwarten allerdings nur 40 Prozent der befragten Notenbanken die Einführung einer eigenen CBDC.

Wie bedeutend die am weitesten fortgeschrittenen CBDC-Projekte im globalen Kontext sind, fasst die BIZ wie folgt zusammen:

“Obwohl die Stimmung recht unverändert ist, stehen Zentralbanken mit konkreteren Plänen zur Ausgabe einer CBDC unmittelbar vor der Einführung. Etwa 10 Prozent der befragten Zentralbanken werden wahrscheinlich schon bald eine CBDC für die breite Öffentlichkeit herausgeben, was 20 Prozent der Weltbevölkerung betreffen wird. Grenzüberschreitende Spillover-Effekte sind möglich.”

Während die Mehrheit der Zentralbanken sich weiterhin auf Bargeld als wichtigstes Instrument konzentriere, strebten Entwicklungs- und Schwellenländer eine Reduzierung der Abhängigkeit von Bargeld an, fasst die BIZ die Ergebnisse zusammen. Stark entwickelte Volkswirtschaften versuchten hingegen, “Problemen vorzubeugen, die sich für die Öffentlichkeit beim Zugang zu Zentralbankgeld ergeben könnten”, so die BIZ weiter.

Als Beispiel für fortgeschrittene CBDC-Initiativen in Schwellen- und Entwicklungsländern nennt die Studie das “Sand Dollar”-Projekt von den Bahamas. Der Inselstaat hatte seine eigene CBDC bereits im Oktober 2020 eingeführt.

BIZ forscht in Innovationszentren an CBDC

Wie aus dem jüngst veröffentlichten Jahresfahrplan des „Bank for International Settlements’ Innovation Hub“ (BISIH) hervorgeht, will dieser die „Nutzbarkeit von Zentralbank-Digitalwährungen für die schnellere und kostengünstigere Abwicklung von grenzübergreifenden Zahlungen erforschen“. Zudem will der BISIH verschiedene „Architekturen für Retail-CBDCs“ erproben.