Der Börsenbetreiber der CBOE Global Markets hat einen Brief am 23. März an die US-amerikanische Börsenaufsichtsbehörde (SEC) geschrieben, in welchen sie ihr empfehlen, nicht in die Entwicklung eines Bitcoin-Exchange-Traded-Funds (ETF) einzugreifen, da dieser ähnlichen Waren-basierten ETFs ähnelt.

ETFs stellen eine bestimmtes börsengehandeltes Produkt (ETP) dar. Ein ETF ist ein marktfähiges Wertpapier, das einen Index, eine Ware, Anleihen oder einen Korb von Vermögenswerten wie zum Beispiel einen Indexfonds nachbildet. ETFs werden wie Stammaktien an einer Börse gehandelt und haben typischerweise eine höhere tägliche Liquidität und niedrigere Gebühren als Aktien von Investmentfonds.

Das Schreiben des CBOE-Präsidenten Chris Concannon ist eine schriftliche Antwort auf einen Brief der SEC im Januar 2018, in welchem sie unter anderem Bedenken über die (un)zureichende Liquidität in den Kryptowährung-Märkten äußerte und mögliche Risiken für Manipulationen anspricht.

Concannon erklärte: "Da die Voluminen vor allem auf regulierten US-Märkten weiter wachsen, sieht der Bitcoin-Gesamtmarkt mehr und mehr wie ein traditioneller Rohstoffmarkt aus, und die CBOE glaubt weiterhin, dass der Spotmarkt ausreichend liquide ist, um Bitcoin-ETPs zu unterstützen."

Concannon fügte hinzu: "... die CBOE glaubt, dass der Arbitrage-Mechanismus genau wie bei anderen rohstoffbasierten ETPs funktionieren würde ... und so den Preis für ein ETP im Einklang mit dem Preis von Bitcoin halten und das Risiko von Manipulationsteiles des ETPs begrenzen würde."

Concannon wiederholte die allgemeine Stimmung bei einer Kongressanhörung Anfang des Monats, in der Experten nahelegten, dass die bestehenden Gesetze ausreichen, um bestimmte Aspekte von Kryptowährungen zu regulieren.

"Obwohl die CBOE viele der im Mitarbeiterbrief angesprochenen Bedenken teilt, glauben wir, dass die überwiegende Mehrheit dieser Bedenken innerhalb des bereits bestehenden Rahmens für rohstoffbasierte Fonds im Bezug auf Bewertung, Liquidität, Verwahrung, Arbitrage und Manipulation angegangen werden kann", schreibt Concannon in seinem Brief an Dalia Blass, eine Direktorin der Abteilung für Investment Management.

Die SEC hat dieses Jahr ihre Maßnahmen gegen Unternehmen der Krypto-Sphäre verstärkt. Am 15. März bestätigte sie die Durchführung dutzender Stichprobeuntersuchungen in Kryptowährung-Unternehmen und diverse Vorladungen an Firmen, die unter Verdacht stehen, Wertpapiergesetze während Initial Coin Offerings missachtet zu haben. Anfang der Woche sagte eine Quelle im Gespräch mit WSJ, dass die SEC ihre Kontrolle weiter intensivieren wird und die Überprüfungen von bis zu 100 Hedgefonds plant.