Der Präsident der Schweizerischen Bankiervereinigung (SBVg) Herbert Scheidt sieht Blockchain als einen von drei Bereichen mit Top-Priorität an, wie er in einem am 26. Mai veröffentlichten Interview mit der Netzwoche mitteilte.
Gefragt nach aktuellen Trends im Schweizer Bankensektor, lobte Scheidt die Behörden für ihr aktives und unvoreingenommenes Vorgehen beim Schaffen optimaler Standortbedingungen für innovative Geschäftsmodelle etwa auf Basis der Blockchain-Technologie. Die SBVg habe “in diesen Bereichen konstruktiv Pflöcke eingeschlagen”, sagte Scheidt und ergänzte:
“Blockchain, Cloud-Banking und Cybersecurity verfolgen wir mit absoluter Priorität.”
Damit die Schweiz auch in Zukunft über einen der stärksten, wettbewerbsfähigsten und innovativsten Finanzplätze verfüge, seien neben einer klaren Positionierung vorausschauendes und proaktives Agieren bei Themen wie Fintech, Blockchain, Cloud und Altersvorsorge nötig sowie “die enge Zusammenarbeit mit unseren Mitgliedern und anderen Verbänden.”
Für die Zukunft sieht der SBVg-Präsident die Schweizer Bankenbranche gut gerüstet. Man sei “nicht nur im klassischen Private Banking weltweit die Nummer eins”, sondern spiele “auch als Fintech-Standort ganz vorne” mit. Die Politik hätte dabei bislang eine wichtige Rolle gespielt, lobte der Verbands-Präsident:
“Bundesrat und Parlament haben die Zeichen der Zeit erkannt: Innovationsfragen und die Wettbewerbsfähigkeit des Finanzplatzes sind im Fokus der Politik. Es wird auch am neuen Parlament liegen, den Paradigmenwechsel hin zur digitalen Zukunft des Finanzplatzes konsequent zu vollziehen.”
Dass die Regierung die Zeichen der Zeit erkannt hat, machte im März der Schweizer Bundespräsident und Finanzminister Ueli Maurer deutlich. Auf dem CV Crypto Valley Summit in Zug sagte Maurer, dass die Regulierung des Blockchain-Sektors schnell und klar vonstatten gehen müsse.