Die Tezos Foundation hat ihr Beta-Netzwerk gestartet und den Schritt als "Wendepunkt" für das Projekt bezeichnet, so eine offizielle Erklärung vom 30. Juni.

Nach Aussage von Tezos hat das Team den Genesis-Block ihres sogenannten "Betanets" bereitgestellt und Transaktionen können im Netzwerk verarbeitet werden. Das Tezos-Team erklärte auch, dass Anwender nach den ersten sieben Zyklen, was etwa drei Wochen dauern soll, mit der Validierung von Blöcken oder dem "Backen" beginnen können.

In ihrer Erklärung ruft das Unternehmen die Community-Mitglieder dazu auf, Vorsichtsmaßnahmen zu ergreifen, um die Sicherheit ihrer Token bei der Interaktion mit dem Betanet zu gewährleisten. Tezos warnt weiter, dass die Firma nichts tun kann, wenn "Tezzies"-Token (XTZ) verloren gehen oder gestohlen werden.

Laut Tezos Webseite wird das Betanet in Erwartung einer breiteren Einführung des Hauptnetzes in der Zukunft gestartet.

Seit Tezos eine Rekordsumme von umgerechnet 199,2 Mio. Euro bei seinem Initial Coin Offering (ICO) im Juli 2017 sammelte, war das Unternehmen Gegenstand einer Untersuchung und mehrerer Klagen in Bezug auf die Einhaltung von Regulierungen der US-Wertpapier- und Börsenkommission (SEC). In den Klagen heißt es, dass Tezos-Token nach US-Recht als Wertpapiere betrachtet werden sollten. Das bedeutet, dass sie bei der SEC registriert werden müssten, um legal an US-Investoren verkauft werden zu können.

Die Plattform wurde auch dafür kritisiert, dass sie die Ausgabe ihrer Token an Investoren nach dem ICO verzögert hat. Nach dem Token-Verkauf kam es zu einem Streit zwischen den Mitbegründern Arthur und Kathleen Breitman, die die geistigen Eigentümer von Tezos sind, und dem Vorstandsvorsitzenden der Tezos Foundation Johann Gevers, der das gesammelte Geld kontrollierte. Das führte zu einer Verzögerung des Starts der Plattform.

Im April hat Arthur Breitman von den US-Regulierungsbehörden eine Geldstrafe in Höhe von umgerechnet 17.000 Euro erhalten und darf bis 2020 keiner Broker-Tätigkeit nachgehen. Grund dafür ist die Tatsache, dass er es versäumt hatte, gegenüber der Regulierungsbehörde für die Finanzindustrie (FINRA) von der Wall Street "externe Geschäftsaktivitäten" in Verbindung mit Tezos offenzulegen, als er für Morgan Stanley gearbeitet hat.