Die Commerzbank hat im ersten Quartal dieses Jahres die Kryptoverwahrlizenz bei der Finanzaufsicht BaFin beantragt. Damit macht diese als erste der deutschen Großbanken, die knapp 28.000 Firmenkundenverbünde sowie rund 11 Millionen Privat- und Unternehmerkunden in Deutschland verzeichnet, einen großen Schritt in Richtung Krypto-Assets. 

Die Commerzbank will die geplanten Verwahr-Dienstleistungen vor allem für institutionelle Kunden anbieten. Bernd Reh, Pressesprecher der Commerzbank, bestätigt gegenüber Cointelegraph: 

"Im Themenfeld „Digital Assets“ will die Commerzbank entstehende digitale Ökosysteme mitgestalten, insbesondere mit Hinblick auf die Verwahrung und den Handel mit nicht-physischen Vermögenswerten. Hierzu sind wir im Frühjahr 2021 eine Kooperation mit der Deutschen Börse und dem Fin-Tech 360x eingegangen. Darüber hinaus verfolgen wir eine eigene Digital-Asset-Strategie und planen in den kommenden Jahren auch eigene Angebote für unsere Kunden."

Die Commerzbank hat schon seit längerem ihre Augen auf den Krypto-Markt gerichtet. Dementsprechend hat die Commerz Ventures, die Venture-Capital-Sparte der Commerzbank, in diesem Jahr bereits einen dritten Fonds gestartet, dessen Investmentfokus auf Unternehmen aus Bereichen wie Climate Fintech und Insurtech sowie auf Startups “mit Fokus auf Kryptotechnologie beziehungsweise Decentralized Finance, also auf mittels Blockchain abgebildete dezentrale Applikationen für die Finanzbranche”, liegt. Für diesen Fonds wurde 300 Millionen Euro aufgelegt.

Viele Lizenzen stehen noch aus

Neben der Commerzbank warten noch 24 weitere Finanzinstitute auf die Erteilung ihrer Kryptoverwahrlizenzen, teilt die BaFin auf Anfrage mit. Bisher können sich erst vier Unternehmen über dieses Prüfsiegel freuen.

Ende Juni 2021 bekam Coinbase Germany, die Tochter der amerikanische Kryptobörse, als erstes Unternehmen die BaFin-Lizenz. Der Kryptoverwahrer Kapilando erhielt dann im September 2021 als zweites Unternehmen grünes Licht von der BaFin. Im Oktober 2021 wurde wiederum die dritte Erlaubnis der BaFin vergeben – das Startup Tangany aus München ist in diesem Fall begünstigt. Die letzte bisherige Kryptoverwahrlizenz wurde vor kurzem dem Berliner Berliner Fintech-Unternehmen Upvest erteilt. 

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