Die Europäische Zentralbank (EZB) erweitert den im April begonnenen Test der Distributed-Ledger-Technologie (DLT). In dieser zweiten Testphase werden neue Anwendungsfälle mit weiteren privaten Finanzinstituten und drei weiteren Zentralbanken untersucht.

48 Finanzinstitute werden an der neuen Phase teilnehmen. Dazu gehören Abteilungen vieler der weltweit größten Banken wie ABN AMRO, BNP Paribas, Bank of New York Mellon, HSBC, J.P. Morgan und Société Générale. Die Teilnehmer an beiden Testreihen wurden im Rahmen eines Aufrufs zur Bewerbung an Bord geholt.

Neue und alte Technik gemeinsam testen

Diese neue Zusammensetzung wird an Tests von Wholesale-Inlandszahlungen innerhalb des Euroraums, einer Reihe von wertpapierbezogenen Anwendungsfällen und Devisenzahlung-gegen-Zahlungstransaktionen zwischen Zentralbanken teilnehmen. Es werden auch Live-Abwicklungen mit Zentralbankgeld statt mit Geschäftsbankgeld durchgeführt.

Teilweise Liste der neuen DLT-Testteilnehmer. Quelle: ecb.europa.eu

Die erste Testwelle umfasste 14 Teilnehmer, darunter private Institutionen und Zentralbanken. Einige von ihnen sind auch in der zweiten Runde dabei und untersuchten die Lieferung-gegen-Zahlung-Abwicklung von Transaktionen mit Staatsanleihen, bei denen drei von verschiedenen europäischen Zentralbanken entwickelte Interoperabilitätslösungen zum Einsatz kamen, nämlich die Trigger-Lösung der Deutschen Bundesbank, der TIPS-Hash-Link der Banca d'Italia und die vollständige DLT-Interoperabilität der Banque de France.

Zahlung-gegen-Zahlung und Lieferung-gegen-Zahlung sind Formen des Echtzeit-Bruttoausgleichs. Die Tests konzentrieren sich auf das Zusammenspiel zwischen der Interoperabilität von DLT-Transaktionen und dem bestehenden TARGET-Abwicklungssystem der EZB.

Testergebnisse haben viele Anwendungsfälle

Die Tests verwenden Bargeld und tokenisierte Wertpapiere und könnten auch auf digitale Zentralbankwährungen (CBDC) angewendet werden. Nur die französische Lösung wurde speziell für CBDC entwickelt.

Quelle: Target Servic

Die gleichen drei Interoperabilitätssysteme werden in im Rahmen der Fortsetzung des Projekts Meridian getestet. Die Bank of England nimmt an diesem Projekt teil. Sie arbeitet dabei mit den Zentralbanken von Belgien, Deutschland, Frankreich, Italien, Litauen, den Niederlanden und Spanien sowie der Hongkonger Währungsbehörde zusammen.

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