Die Europäische Zentralbank (EZB) weist in ihrem neuen Jahresbericht auf die uneinheitliche Krypto-Regulierung für Banken innerhalb der Europäischen Union (EU) hin und drängt deshalb auf eine dahingehende Harmonisierung.

Wie aus dem am Dienstag, dem 21. März 2023, veröffentlichten Jahresbericht der EZB für 2022 hervorgeht, stellt die federführende Zentralbank der EU fest, dass die Regulierungsvorgaben für europäische Banken beim Umgang mit Kryptowährungen noch immer nicht ausreichend einheitlich sind.

Wenig verwunderlich, denn in den einzelnen Mitgliedstaaten fahren die jeweiligen Regierungen und deren Behörden derzeit ihre eigenen Strategien. So ist in Deutschland zum Beispiel die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) maßgeblich an der praktischen Regulierung der Kryptobranche beteiligt.

Entsprechend schreibt die EZB:

„Die nationalen Gesetzesrahmen für Krypto-Assets weichen ziemlich signifikant voneinander ab.“

Allen voran die Lizenzierungsverfahren für die Arbeit mit Kryptowährungen sind der Europäischen Zentralbank dieses Mal ein Dorn im Auge, weshalb „die EZB die notwendigen Schritte unternimmt, um den Umgang von Lizenzanträgen im Zusammenhang mit Krypto-Asssets zu harmonisieren“.

Der Großteil der gestellten Lizenzanträge für die Einbindung von Kryptowährungen kamen im vergangenen Jahr aus Deutschland, wie die EZB erklärt. Dies liegt wiederum an den spezifischen Anforderungen der hiesigen Gesetzeslage. Aus Luxemburg kam derweil nur ein derartiger Antrag. Insgesamt zeigt sich zudem, dass besonders technologieorientierte Banken Krypto-Finanzdienstleistungen in ihr Geschäftsmodell einbinden wollen.

EZB zeigt den Weg auf

Im Februar hatte die Europäische Zentralbank auf Geheiß des Europaparlaments bereits strengere Kapitalanforderungen für das Halten von Kryptowährungen wie Bitcoin (BTC) formuliert, was es für Banken bereits weniger attraktiv macht, diese ins Angebot zu nehmen. Laut einer Studie hält sich das Interesse der Finanzinstitute in dieser Hinsicht allerdings bisher ohnehin in Grenzen.

Nachdem die EZB bereits im vergangenen Juli auf eine Harmonisierung der europaweiten Krypto-Regulierung gedrängt hatte, gab sie im darauffolgenden August eine Mitteilung heraus, in der sie die groben Kriterien für die einheitliche Beaufsichtigung der Kryptobranche vorgibt.

Mit der neuerlichen Aufforderung nach mehr Einheitlichkeit bekräftigt das Währungsinstitut also seinen Führungsanspruch bei der Regulierung von Krypto im Bankenwesen. Eine Rolle, die besonders vor dem Hintergrund der momentanen Bankenkrise in den USA, die in großen Teilen durch Querverbindungen zu Krypto-Unternehmen ausgelöst wurde, wichtiger scheint als je zuvor.