Das kleine mittelamerikanische Land El Salvador, das als erste Nation überhaupt Bitcoin (BTC) im September des letzten Jahres zum offiziellen Zahlungsmittel gemacht hat, arbeitet weiterhin an der geplanten Bitcoin City. Obwohl die dahingehenden Pläne schon mehrfache Rückschläge hinnehmen mussten, wurde das Projekt noch längst nicht aufgegeben.

Cointelegraph-Redakteur Joseph Hall hat Kontakt mit Héctor Enrique Celarié Landaverde, dem stellvertretenden Botschafter von El Salvador in den Niederlanden, Kontakt aufgenommen, um nähere Infos über den aktuellen Stand des Projekts zu bekommen.

Wie Landaverde gegenüber Cointelegraph erklärt, verfolgt das Land eine Art „Windhundprinzip“ bei der Vergabe der Aufträge. So dürften diejenigen Unternehmen, die als erste investieren, umso größere Gewinne einstreichen. So führt der Botschafter aus:

„El Salvador träumt von der Bitcoin City, die unsere Gesellschaft größer und stärker machen soll. Wir wollen für diese Region zunehmend Investoren anziehen, damit diese dabei helfen können, die Stadt aufzubauen.“

In diesem Kontext betont Landaverde, dass die Einführung von BTC bereits sehr positive Auswirkungen auf das Land hat. Dementsprechend lädt der stellvertretende Botschafter dazu ein, El Salvador zu besuchen, damit sich das Ausland selbst ein Bild davon machen kann, wie Bitcoin vor Ort Leben zum Besseren verändert.

Die Bitcoin City wurde unter viel medialer Aufmerksamkeit im vergangenen November angekündigt. Damals hieß es, dass der Bau der Stadt zu großen Teilen aus der 1 Mrd. US-Dollar schweren Bitcoin-Anleihe des Landes finanziert werden soll. Auf der Höhe des Bullenmarktes war die Bitcoin-Anleihe auch in aller Munde, doch die handfeste Krise der Kryptobranche hat auch dem Interesse an dem neuartigen Finanzprodukt einen massiven Dämpfer verpasst.

Bitfinex-CTO Paolo Ardoino hat gegenüber Cointelegraph im September wiederum angegeben, dass das Unternehmen zunächst noch die offizielle Zulassung der Regierung von El Salvador abwartet, ehe die Anleihe endlich herausgegeben werden kann. Obwohl der rechtliche Weg für das Unterfangen bereits frei gemacht wurde, gab es bis Mitte Oktober noch kein Update zum Status der Bitcoin-Anleihe.