Der prominente Unternehmer Elon Musk sowie dessen Firmen SpaceX und Tesla werden im Rahmen einer Sammelklage auf 258 Mrd. US-Dollar Schadensersatz wegen „der Beteiligung an einem Krypto-Pyramidensystem“ im Zusammenhang mit dem Dogecoin (DOGE) verklagt.

Die geforderte Schadensersatzzahlung beläuft sich auf das 34-Fache der momentanen Marktkapitalisierung der Scherz-Kryptowährung – die bei 7,5 Mrd. US-Dollar steht – und knapp das Dreifache der Marktkapitalisierung während des Rekordhochs von 88,68 Mrd. US-Dollar, das Mitte 2021 erreicht wurde.

Die in New York von der Kanzlei Evan Spencer Law eingereichte Sammelklage argumentiert, dass Musk „seine Reichweite als reichster Mensch der Welt genutzt hat, um sich mit dem Dogecoin-Pyramidensystem Profit, Aufmerksamkeit und Unterhaltung zu verschaffen“.

Wie aus dem offiziellen Gerichtsdokument hervorgeht, wirft Hauptkläger Keith Johnson dem Unternehmer und dessen Firmen vor, sich um 86 Mrd. US-Dollar „unrechtmäßig bereichert“ zu haben. Die Anklagepunkte reichen dabei von Betrug bis hin zum unrechtmäßigen Glücksspielbetrieb.

Laut Angaben von Johnson haben er und seine Mitkläger im Zeitraum von Mai 2021 bis Juni 2022 insgesamt knapp 86 Mrd. US-Dollar verloren. Dementsprechend fordern sie diese Summe zurück plus 172 Mrd. US-Dollar an weiteren Ersatzzahlungen und Gewinnausfällen:

„Der Beklagte Musk bezeichnet sich selbst als 'Dogefather' und 'ehemaliger CEO von Dogecoin', und agiert als Teilhaber, Sprecher sowie Promoter des Dogecoin, der eine 'Doge Army' zusammengetrommelt hat, deren Teil seine eigenen Unternehmen sowie mehrere namhafte Milliardäre, Influencer und Prominente sind, um den Kurs, die Marktkapitalisierung und das Handelsvolumen des Dogecoin nach oben zu treiben.“

Im Januar hatte Musk bekanntgegeben, dass sein Automobilunternehmen Tesla den DOGE als Zahlungsmittel für Fanartikel der Firma einführt. Im Mai wurde der Dogecoin dann auch bei SpaceX als Zahlungsweg für Merchandise eingebunden.

Die Sammelklage will zudem erwirken, dass der Handel mit Dogecoin in New York und auf amerikanischer Bundesebene als Glücksspiel eingestuft wird. Im Zuge dessen argumentiert die Klageschrift, dass Musk und seine Unternehmen folglich gegen das geltende Glücksspielrecht verstoßen haben:

„Da der Kläger und die Mitkläger vor dem Trading des Dogecoin nicht davor gewarnt wurden, dass es sich dabei um nichts anderes als Glücksspiel handelt, fordern der Kläger und die Mitkläger die Rückerstattung aller Einsätze, die durch den Handel von Dogecoin verloren wurden.“

Außerdem solle es Musk, dessen Firmen und allen anderen Personen ohne geltende Zulassung zukünftig verboten sein, den Dogecoin in jeglicher Form zu bewerben.

Community reagiert spöttisch

Die Krypto-Community überschüttet die Sammelklage derweil mit Spott und Häme.

So meint der pseudonyme Dogecoin-Erfinder Shibetoshi Nakamoto, dessen Tweets in der Klage als Beweise angeführt werden, dass die Anklage „unermesslich dumm“ ist, obwohl er einräumt, dass der Handel mit Kryptowährungen auch eine Art Glücksspiel ist.

Rahul Sood, der CEO und Mitgründer von Irreverent Labs, beurteilt das Verfahren ebenfalls als „dumme Sammelklage“. Dahingehend führt er aus:

„Unglaublich, dass man in den USA eine derart dumme Sammelklage anstrengen kann. Alle diese Leute wussten, worauf sie sich einlassen. Lächerlich.“

Der Anwalt Ron Coleman von der Anwaltskanzlei Dhillon Law Group gibt in der Diskussion um das sonderbare Verfahren zu bedenken, dass „in einem Gerichtsprozess grundsätzlich jeder irgendwas behaupten kann“.