Die Ansichten und Meinungen, die hier aufgeführt werden, sind ausschließlich die der Autoren/Mitwirkenden und spiegeln nicht zwangsläufig auch die Ansichten von Cointelegraph.com wieder. Jeder Investment- und Handelszug birgt ein Risiko und man sollte gut recherchieren, bevor man eine Entscheidung trifft.

Die Marktdaten stammen vom HitBTC Börsenmarkt .

Während Kryptowährungen letzte Eoche ein wenig aufatmen konnten, wurden die traditionellen Märkte weltweit wieder besonders schwer getroffen. Wir bekamen einen starken Sturzflug auf dem gesamten Aktienmarkt zu sehen. Es scheint so, als wäre das der allgemeinen Stimmung weltweit zuzuschreiben, wenn man die Schwere der Einbrüche insgesamt betrachtet.

Der Grund für den durchgehenden Verkaufstrend sind hauptsächlich wohl die Bedenken über steigende Zinssätze und eine höhere Inflationswahrscheinlichkeit. Die Einnahmen der globalen Wirtschaften und Unternehmen sind allgemein noch ganz gut und man scheint sich wohl darüber einig zu sein, dass der Grund dafür eher bei der Technik und weltweiten Stimmung als bei grundlegenden Dingen liegt. Wenn sich das bewahrheitet, stehen die Chancen gut, dass sich der Aufwärtstrend wieder fortsetzt.

Aktienmarkt

Das war bereits die zweite Woche, in der es einen starken Verkauf gab. Außerdem wurden gewaltige technische Schäden in den Diagrammen verursacht, von denen sich der Markt erst mit der Zeit wieder erholen wird. Und es ist noch nicht absehbar, ob die Tiefstwerte schon erreicht wurden. Vor Kurzem hat sich der US-Markt am Freitagabend, 9. Februar, ein wenig erholt und diese kurzfristige Bullenstimmung könnte bis Anfang nächster Woche fortgeführt werden. Seit letzter Woche, vom 29. Januar bis zum 4. Februar, befinden sich die Märkte negativen Bereich. Anfang des Jahres, vor dem Start des Verkaufstrends, zeigten die globalen Aktienmärkte eine vergleichsweise starke Leistung.

Der Shanghai Composite hat mit einem Fall um 9,6 Prozent den ersten Schritt abwärts gemacht und schloss bei 3.129,55 Prozentpunkten. Dicht dahinter folgte ihm der Hang Seng mit einem Rückgang um 9,5 Prozent. Weiter hinten lag der BSE 30 Sensex mit einem Fall um 3,0 Prozent, der mit 34.005,76 Punkten schloss. Diesem folgte der FTSE 100 mit einem Rückgang um 4,7 Prozent und einem Schluss mit 7.443,40 Prozentpunkten.

FTSE 100 Index: Einbruch auf die Tiefstwerte eines einjährigen Konsolidierungskreises

Der Rückgang des FTSE 100 um 4,7 Prozent in der letzten Woche führte direkt durch eine Reihe von bedeutenden technischen Kurssupports bis hin zu Resistances und Supports aus den Jahren 2015/2016 und 2017. Das Wochentief lag bei 7.073,00, nicht zu weit vom Wochenschluss von 7.092,40 Prozentpunkten (schwacher Schluss). Dabei wurde ein 61,8-prozentiges Fibonacci-Retracement eines mittelfristigen Aufwärtstrends bei 7.089,20 Prozentpunkten abgeschlossen.

Wenn man den mehrmonatigen Test des Supports um die Level von 7.097 bis 7.073 von 2017 noch hinzunimmt, sieht das Tief der letzten Woche aus, als hätte es eine gute Chance sich kurzzeitig wieder aufwärts zu bewegen. Selbst wenn das der Fall wäre und das Tief der letzten Woche nach unten durchbrochen wird, liegt das Fibonacci-Retracement von 32,8 Prozent des langfristigen Aufwärtstrends nahe bei 7.027,10.

UKX

Die eher bärische Perspektive konzentriert sich darauf, dass der FTSE in den letzten zwei Wochen durch eine einjährige Konsolidierungszone ohne Zwischenhalt durchgebrochen ist. Dieser Fall kam direkt nach einem Bullenausbruch vor sieben Wochen. Es ist damit ein klar fehlgeschlagener Ausbruch. Auf dem Weg nach unten fiel der Index unter zwei steigende Trendlinien und schloss jede Woche unter der langfristigen Linie. Außerdem ist der Schluss deutlich unter der Linie. Interessant dabei ist, dass die beiden Trendlinien, die auf der beigefügten Grafik zu sehen sind, einen möglichen Support in der gleichen Zone andeuten. Aber der Markt scheint sich nicht dafür zu interessiert zu haben, da er diese Linien direkt durchbrochen hat.

Ein erneuter Sprung nach oben von den aktuellen Leveln könnte einer Resistance um die Konvergenz der beiden Linien bei ungefähr 7.272 bis 7.289 gegenüberstehen.

China Shanghai Composite: tiefer Sturz aus einem zweijährigen aufsteigenden Kanal

Nachdem er vor zwei Wochen ein Zwei-Jahres-Hoch von 3.587,03 Prozentpunkten erreicht hatte, stieß der Shanghai Composite Index schnell auf eine Resistance und fiel nach unten. Seit dem Tief letzte Woche von 3.062,74 Prozentpunkten, ist er von diesem Höchststand aus um 14,62 Prozent gefallen. Die Resistance bei diesem Hoch äußert sich durch mehrere Fibonacci-Resistances einschließlich des Retracements von 38,2 Prozent des langfristigen Abwärtstrends.

SHCOMP

Letzte Woche gab es ein Signal für die Fortsetzung des Bärentrends, als der Index aus einem zweijährigen aufsteigenden Trendkanal durchgebrochen ist und unter das jüngste Tief von 3.254,18 fiel. Bisher ist der Zusammenbruch angesichts des Umfanges der Bewegung unterhalb der Linie und des Wochenschlusses im unteren Viertel der Wochenspanne entscheidend. Man beachte auch die Konvergenz der kurzen Horizontalen quer über den Boden des jüngsten Tiefs mit der Aufwärtstrendlinie. Das deutet einen potenziell stärkeren Supportbereich an; aber das wurde schnell zunichte gemacht und zeigte, dass die Bären hinter dieser Bewegung stehen.

Kryptowährungen: gestürzt, aber im Erholungsprozess

Anfang letzter Woche haben die Kryptowährungen ihren Sinkflug fortgesetzt. Doch bei allen fanden sich Supports, die dann wieder für Sprünge nach oben gesorgt haben. Man ist sich einig, dass der Grund für den Wechsel von Bären- auf Bullenstimmung die positive und ausgereifte Perspektive von Christopher Giancarlo, dem Vorsitzenden der US-Handelskommission für Rohstoff-Futures (CFTC), für den Kryptowährungsbereich ist. Diese hatte er im Rahmen seines Berichtes vor dem Bankkomitee des Senats letzten Dienstag dargelegt. Das und der Bericht von Jay Clayton, dem Vorsitzenden der Wertpapier- und Börsenhandelskommission (SEC) half dabei, die wachsenden Bedenken unter Investoren zu mildern. Diese hatten die Befürchtung, dass Regulierungsbehörden eine härtere Linie in den USA fahren würden, was weltweit eine negative Welle schlagen würde.

Nachdem die fallenden Kurse ihren Tiefpunkt erreicht hatten, folgte eine starke Rally bei den acht großen Paaren. Dabei hat Bitcoin mindestens über 50 Prozent wieder gut gemacht, während die meisten anderen um 70 Prozent gestiegen sind. Eine Ausnahme bildet der Ripple, der bis Samstag um 110 Prozent gestiegen ist.

Krypto

Nichtsdestotrotz besteht bei den Kryptowährungen ein Downtrend. Es wird auf eine Bestätigung der Stäkre gewartet, die zu einer nachhaltigen Aufwärtsbewegung führen könnte. Bisher sind überwiegend V-förmige Böden zu sehen, daher wäre es nicht überraschend, wenn es einen weiteren Test der Tiefstwerte von letzter Woche gäbe. Das dient dem Zweck, sicherzustellen, dass ein nachhaltiger Boden erreicht wurde, wenn das der Fall ist. Bisher gibt es wenig Bestätigung dafür. Doch es sieht so aus, als ob das der Fall sein könnte.

Diese Woche beobachten wir die Diagramme von Litecoin und Ethereum, wobei Litecoin die stärkste und Ethereum die schwächste Leistung gebracht hat. Wie dem auch sei, es gibt Hinweise in ihren Diagrammen, die andeuten, dass sie eine relative Stärke an den Tag legen könnten. Das XRP-Diagramm trägt ebenfalls solche Hinweise in sich. Litecoin schloss diese Woche mit einem Plus von 25,6 Prozent bei 164,10 US-Dollar (133,78 Euro) und ETH fiel um 4,9 Prozent auf 878,01 US-Dollar (715,80 Euro).

Litecoin: Doppelboden möglich

Litecoin erreichte am 2. Februar einen Tiefstwert von 100,20 US-Dollar (81,69 Euro). Er lag beim Support einer Aufwärtstrendlinie, die vorher eine Resistance war, und knapp unter dem Fibonacci-Retracement eines mittelfristigen Aufwärtstrend von 78,6 Prozent. Seitdem formiert er ein potenzielles Doppelboden-Trendumkehrungsmuster mit dem Tief des zweiten Bodens bei 103,65 US-Dollar (84,50 Euro). Doch ein Ausbruch aus dem Boden und, folglich, eine Bestätigung der Bullen ist nicht in Sicht, solange es keine Rally über 175,00 US-Dollar (142,67 Euro) gibt.

LTC

Ein weiteres Anzeichen für Stärke bei dieser Kryptowährung ist die Rally zurück über die vorhergehenden Tiefs bei 144,00 US-Dollar (117,40 Euro) und 135,00 US-Dollar (110,06 Euro) des aktuellen Rückgangs. Das ist der relativ positive technische Hinweis, der oben erwähnt wurde. Ähnliches Kursverhalten legt auch Ethereum an den Tag.

Ethereum: technische Erholung bis über den vorhergehenden Support

Samstagnacht, 10. Februar, ist Ethereum wieder um fast 60 Prozent nach oben gesprungen. Den Ausgangspunkt bildet hierbei sein Tief von 565,54 US-Dollar (461,06 Euro) von letzter Woche. Dieser Sprung deckte sich fast genau mit der Fibonacci-Erweiterung von 141,4 Prozent bei 565,07 US-Dollar (460,67 Euro) vom vorherigen Anstieg. Doch es gab keine weitere Bestätigung der potenziellen Bedeutung dieses Kurssupportlevels. Daher bleibt diese Kryptowährung klar im Abwärtstrend. Allerdings, genau wie bei Litecoin, hat er eine bedeutende Rally hingelegt und ist über sein vorhergehendes Tief bei 770,00 US-Dollar (627,74 Euro) von Mitte Januar hinausgeschossen. Das könnte ein Zeichen von relativer Stärke sein, doch wir werden noch beobachten müssen, wie sich der Kurs in der neuen Woche verhalten wird.

ETHDie Börsendaten stammen von der HitBTC-Börse; die Diagramme für die Analyse stammen von TradingView.