Der Ethereum (ETH) Entwickler, der den ERC-20 Standard mitentwickelt hat, hat ein neues Modell zur Durchführung von Initial Coin Offerings (ICO) vorgestellt. Dies berichtet das tschechische Nachrichtenportal Kurzy am 31. Oktober.

Im Rahmen der jährlichen Devcon-Konferenz von Ethereum, die am 30. Oktober in Prag abgehalten wurde, schlug Fabian Vogelsteller einen entsprechenden Ansatz für die Abwicklung von ICOs vor, der einen besseren Anlegerschutz bieten soll. Vogelsteller ist zugleich auch der Hauptentwickler von Mist, einem Browser für dezentralisierte Apps (DApps).

Seinen Konzeptentwurf bezeichnet er als „rückabwicklungsfähiges ICO“ (RICO), wodurch Anleger ihre Tokens zurückgeben und entschädigt werden können, egal in welcher Phase sich das jeweilige Investitionsprojekt befindet. Hierfür soll eine spezielle Form der sogenannten Smart-Contracts eingesetzt werden.

Laut dem Entwickler soll mit so einem Mechanismus das Risiko für Anleger minimiert werden, einem betrügerischen ICO in die Falle zu gehen, während die Herausgeber von ICOs gleichzeitig motiviert werden, ihre Versprechungen einzuhalten.

„So sind Sie zu jeder Zeit in der Lage, ihr Geld zurückzuholen, indem Sie ihre Tokens ganz einfach zurückgeben.“

Nach dem Modell von Vogelsteller könnten Tokens, die in einem RICO zurückgegeben wurden, direkt wieder von anderen Anlegern erworben werden. Allerdings würde dieses Konzept die Beschaffung von Investitionskapital weniger zuverlässig machen. Startup-Unternehmen bräuchten also einen größeren „Investitionskern“ von Privatanlegern außerhalb des Token-Verkaufs.  

Trotz des diesjährigen Krypto-Bärenmarktes, konnten ICOs allein von Januar bis Mai 2018 doppelt so viel Kapital generieren wie im ganzen Jahr 2017.

Am 28. Oktober hat die deutsche Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht die Weltgemeinschaft aufgefordert, ICOs auf globaler Ebene zu regulieren, da Anleger hier nur „minimalen Rechtsschutz“ hätten.

Zuvor hatte die thailändische Börsenaufsicht (SEC) am 26. Oktober eine Warnung zur Investition in 9 digitale Tokens und Initial Coin Offerings herausgegeben, die nicht von der Behörde lizenziert worden waren.