Die DLC Distributed Ledger Consulting GmbH hat ihren ersten Digital Assets Custody Survey für Januar 2020 veröffentlicht. Die mit Cointelegraph geteilte Auswertung der Umfrageergebnisse bieten Einblicke in den wachsenden globalen Markt der Krypto-Verwahrstellen.

Für ihre Umfrage nahmen die Autoren Kontakt mit insgesamt 114 Unternehmen weltweit auf, von denen allerdings nur 23 Antworten einreichen. Mehr als einen Einblick kann der Digital Assets Custody Survey 01/2020 somit nicht liefern.

Grobe Bestandsaufnahme

Erhoben wurden neben allgemeinen Informationen zu den Unternehmen auch Daten zu Token, privaten Schlüsseln und Transaktionen sowie zu den Bereichen Sicherheit und Regulierung.

Neben reinen Krypto-Custodians reichten auch ein Kryptobörsenbetreiber sowie sogenannte Tech-Provider Antworten ein, welche technische Lösungen und Infrastruktur für Verwahrstellen anbieten.

Die Mehrheit der Firmen ist mit dem Gründungsjahr 2018 noch recht jung, was die Dynamik des Marktes für Krypto-Verwahrer deutlich macht. Besonders die Schweiz erweise sich für Tech-Provider als attraktiver Standort. Im weltweiten Vergleich ist Europa als Standort mit Abstand offenbar führend. Der Survey führt EU- und Nicht-EU-Staaten getrennt auf, welche mehr Verwahrstellen zu beheimaten scheinen als andere Weltregionen.

Da aber anzunehmen ist, dass vorwiegend europäische Firmen an dem von einem deutschen Unternehmen durchgeführten Survey teilgenommen haben, dürfte die Realität etwas anders aussehen.

Etwas mehr Aufschluss liefert da schon die Nachfrage der durch die Custodians verwahrten Anzahl an Token-Typen, auch wenn viele der Verwahrstellen hier keine Angabe machen wollten. Rund die Hälfte der antwortenden Unternehmen unterstützt weniger als 20 verschiedene Token, ein Viertel sogar nur weniger als zehn. Es finden sich aber auch mehrere Anbieter die über 500 und auch einige die bis über 1000 verschiedene Token unterstützen.

Wie kritisch das Thema Sicherheit bei der Fremdverwahrung von Krypto-Token weiterhin bleibt, macht der Fakt deutlich, dass rund ein Drittel bereits Opfer von Cyberattacken geworden sind. Weniger als die Hälfte der Unternehmen hat nach eigenen Angaben einen Standard zur Kommunikation mit Kunden implementiert, sollte es zu einer Hacker-Attacke kommen.

Was KYC- und AML-Verfahren betrifft, greifen 40 Prozent der Unternehmen auf interne Verfahren zurück, 13 Prozent auf externe Partner und der Rest nutzt einen Mix aus beidem. Gefragt nach Regulierung, kritisierten die Unternehmen die aktuell sehr uneinheitliche Lage in der EU.

Fragmentierte Regeln innerhalb der EU

Eine Sonderrolle spielt innerhalb der EU aktuell Deutschland. Mit einer Entscheidung am 14. November hatte der Deutsche Bundestag beschlossen, Kryptowerte in Deutschland zu einem offiziellen Finanzinstrument mit entsprechender Regulierung zu machen. Kryptowährungen und Security Token werden damit in die Liste der offiziellen Finanzinstrumente aufgenommen. Als Rechtsfolge gelten dadurch die für Finanzinstrumente bestehenden Regulierungsbestimmungen auch für Kryptowerte.