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Martin YoungMartin Young

Ethereum: Angebot so knapp wie noch nie – Kommt jetzt der Kurssprung?

Die Angebotsmenge von Ethereum ist auf dem niedrigsten Stand überhaupt. Bei gleichbleibender Nachfrage müsste diese Entwicklung also einen Kurssprung zur Folge haben.

Ethereum: Angebot so knapp wie noch nie – Kommt jetzt der Kurssprung?
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Die Menge an Ethereum, die auf zentralisierten Kryptobörsen geparkt ist, befindet sich auf einem absoluten Tiefstand, was laut Analysten zu einer spürbaren Verknappung des Angebots führen könnte.

Die Ethereum (ETH) Bestände an den Kryptobörsen fielen am Donnerstag letzter Woche dementsprechend auf 8,7 % und erreichten damit den niedrigsten Stand seit dem Start des Blockchain-Netzwerks Mitte 2015. Laut Daten von Glassnode blieb der Anteil der an Börsen gehaltenen ETH am heutigen Sonntag mit 8,8 % weiterhin niedrig.

Die Ethereum-Angebotsmenge an den Börsen ist seit Anfang Juli um satte 43 % zurückgegangen. Dieser Zeitpunkt deckt sich mit dem Beginn größerer Ankäufe durch Digital Asset Treasuries (DAT) bzw. Krypto-Reserveunternehmen.

„ETH befindet sich still und leise auf dem Weg zu seiner bisher engsten Verknappung überhaupt“, kommentierte der Krypto-Analyst „Milk Road“ und fügte hinzu, dass diese bereits auf „einem Niveau ist, das wir noch nie zuvor gesehen haben“.

Im Vergleich dazu war der Anteil von Bitcoin an den Börsen laut Glassnode mit 14,7 % deutlich höher.

Neben vermehrten Ankäufen durch Großinvestoren werden ETH auch zunehmend in Bereiche verschoben, in denen sie sich nicht verkaufen lassen, wie Staking, Restaking, Layer-2-Geschäftsaktivitäten, Collateral Loops und langfristige Verwahrung, fügte Milk Road hinzu und deutete an, dass eine Verknappung des Angebots in der Folge die Kursentwicklung ankurbeln könnte.

„Die Stimmung ist derzeit gedrückt, aber die Stimmung bestimmt nicht das Angebot. Das ETH-Angebot wird im Hintergrund knapper, während der Markt über seinen nächsten Schritt entscheidet. Wenn sich diese Lücke schließt, folgt der Kurs.“
Vergleich des Angebots von Ethereum (blau) und Bitcoin (gelb) auf Kryptobörsen. Quelle: Glassnode 

Frühindikator ebenfalls positives Vorzeichen

Der Analyst „Sykodelic“ stellte am Freitag zudem fest, dass es einen Ausbruch des On-Balance Volume (OBV) – einem volumenbasierten Momentum-Indikator – über den näcshten Widerstand gegeben habe.

Der Ethereum-Kurs wurde in diesem Bereich jedoch zurückgewiesen, was eine klassische Divergenz darstellt, die auf eine versteckte Kaufkraft hindeutet, die oftmals einem Aufwärtstrend vorausgeht.

„Dies ist ein Zeichen für Kaufkraft, und in der Regel folgt der Kurs diesem Trend. Indikatoren sind zwar keine Garantie, aber ich habe festgestellt, dass der OBV tendenziell einer der zuverlässigsten Frühindikatoren ist.“

„Wenn man das mit der Tatsache kombiniert, dass die Kursentwicklung gerade bullisch aussieht, denke ich, dass wir vor einem bedeutenden Rückgang noch einen Höchststand sehen werden“, fügten sie hinzu.

Der OBV von Ethereum klettert über den Widerstand. Quelle: Sykodelic 

ETH sichert 3.000 US-Dollar-Marke

Der Ethereum-Kurs hat sich in den letzten fünf Tagen größtenteils über 3.000 US-Dollar gehalten, konnte jedoch den Widerstand bei 3.200 US-Dollar nicht durchbrechen.

In den letzten 24 Stunden hat sich der Wert bei etwa 3.050 US-Dollar eingependelt, wo er derzeit liegt.

Zugleich hat die Kursentwicklung von Ethereum gegenüber Bitcoin letzte Woche für Aufsehen gesorgt, als das Währungspaar ETH/BTC die Abwärtstrendlinie nach oben durchbrach. Dies könnte für den Ethereum-Kurs ein weiterer vielversprechender Vorbote sein.