In einem kürzlichen Bericht, der an die Europäische Union geschickt wurde, wurden Empfehlungen für eine bessere Entwicklung der Blockchain-Technologie abgegeben. Darin wurde auch eine Einführung von Interoperabilitäts- und Skalierungsstandards empfohlen. Der Bericht wurde am 6. März vom Blockchain-Observatorium und Forum der Europäischen Union veröffentlicht.

Der Bericht mit dem Titel "Skalierbarkeit, Interoperabilität und Nachhaltigkeit von Blockchains" wurde vom Blockchain-Technologieunternehmen ConsenSys im Auftrag des Blockchain-Observatoriums und Forums der Europäischen Union erstellt. Er gibt einen Einblick in die aktuellen und potenziellen zukünftigen Zustände der Blockchain in Europa und berücksichtigt dabei die Beiträge verschiedener Interessengruppen und Quellen.

Die Autoren empfehlen Standards für digitale Identitäten und Interoperabilität zwischen Blockchains und erklären: "Wir können erwarten, dass es mit der Zeit immer einfacher wird, unterschiedliche Blockchains zusammenarbeiten zu lassen. Das wird dem Ökosystem insgesamt zugute kommen." Der Bericht weist auch darauf hin, dass die Grundlagenforschung und Infrastruktur-Projekte unterstützt werden müssen:

"Derzeit unterstützt die EU die Blockchain-Forschung auf verschiedene Weise, vom EU Blockchain Observatorium und Forum [...] bis hin zur Bereitstellung von bis zu 340 Mio. Euro zur Unterstützung von Blockchain-Projekten bis 2020 im Rahmen des Programms Horizon 2020. Diese sind zwar lobenswert, aber die EU sollte sich nicht auf diesen Lorbeeren ausruhen. Sowohl die USA als auch China haben sich stark für die Blockchain-Forschung ausgesprochen. Die USA gehen dabei sogar so weit, dass sie diese in ihrem Verteidigungshaushalt aufgenommen haben, der sich auf 700 Mrd. US-Dollar (621 Mrd. Euro) beläuft."

Der Bericht empfiehlt politischen Entscheidungsträgern und Wirtschaftsakteuren, an der Verbesserung und Entwicklung der Blockchain-Technologie und der Blockchain-Governance zusammenzuarbeiten. Es wird darin außerdem empfohlen, dass die EU abwarten und beobachten und den Projekten die Zeit zum Experimentieren und Lernen geben soll, bevor Standards oder auf Governance bezogene Vorschriften geschaffen werden.

Laut dem Bericht sollten politische Entscheidungsträger Bildungs- und Forschungsinitiativen sowie Fiat-Geld on-Chain fördern, um Blockchain-basierte Zahlungen zu erleichtern und Smart Contracts zu nutzen.

Die Autoren schlagen auch vor, dass Regierungen mit der Blockchain-Technologie als Identitätsprovider oder Datenorakel interagieren könnten. Das deutet auf die Notwendigkeit hin, sich auf neue Modelle und Möglichkeiten einzustellen. Im Bericht heißt es außerdem, dass unter anderem die Spannungen zwischen der Datenschutzgrundverordnung (DSGVO), der Blockchain-Technologie und dem Rechtsstatus von Krypto-Vermögenswerten und Smart Contracts gelöst werden müssen.

Vor kurzem veröffentlichte das deutsche Bundesministerium der Finanzen einen Bericht zu Schlüsselthemen bei der Behandlung und Regulierung von Blockchain-basierten Wertpapieren.