Worldcoin, das von OpenAI-CEO Sam Altman mitgegründete Projekt für digitale Identitäten, verlagert seinen Schwerpunkt von Europa nach Asien und in andere Regionen.
Fabian Bodensteiner, Geschäftsführer von Worldcoin Europe und Mitglied des Gründungsteams, sagte, Worldcoin konzentriere sich auf Märkte, in denen die Regierungen aufgeschlossener gegenüber neuen Technologien seien.
In einer Rede auf dem Sifted Summit, einer von der Financial Times unterstützten Veranstaltung, die sich mit europäischen Startups befasst, behauptete Bodensteiner, dass die europäischen Märkte für Worldcoin keine große Rolle spielen. Er sagte:
"Wir sehen einfach eine größere Dynamik in anderen Regionen der Welt, und da wir keine 1.000 Mitarbeiter haben, müssen wir Prioritäten setzen, wo wir die größten Geschäftsmöglichkeiten sehen."
Worldcoin konzentriert sich auf APAC und LATAM
Laut Bodensteiner sind Länder im asiatisch-pazifischen Raum (APAC) wie Japan und Malaysia sowie lateinamerikanische Länder wie Argentinien vielversprechender, was die Einführung der Technologie angeht.
Er merkte an, dass Worldcoin mit mehreren bekannten Spieleherstellern in APAC zusammenarbeitet, um die Worldcoin-Technologie in ihre Plattformen zu integrieren.
Worldcoins erste World-ID-Verifizierung in Argentinien. Quelle: Worldcoin
"Wenn wir in einen Markt wie Malaysia eintreten, ist das Ziel nicht nur, es den Verbrauchern zugänglich zu machen", sagte Bodensteiner Ende September. Für Worldcoin geht es in dem Land auch darum, lokale Unternehmen zu erreichen und das Konzept der Integration des "digitalen Passes", der als World ID bekannt ist, zu erläutern.
Er sagte, dass Worldcoin mit lokalen Plattformen zusammenarbeite, darunter Malaysias nationalem Zentrum für angewandte Forschung und Entwicklung namens Mimos und die App für elektronische Behördendienste namens MyEG Services.
Worldcoin engagiert sich weiterhin im EU-Markt
Trotz der Verlagerung auf andere Regionen ist Worldcoin weiter in Europa aktiv, obwohl das Projekt mit Herausforderungen zu kämpfen hatte.
Worldcoin wurde im Juli 2023 lanciert und ist ein gewinnorientiertes Kryptowährungsprojekt, bei dem die von Altman mitbegründete Firma Tools for Humanity biometrische Daten durch Iris-Scans verwendet.
Das Bayerische Landesamt für Datenschutzaufsicht (BayLDA) leitete im Juli 2023 eine Untersuchung gegen Worldcoin ein und begründete diese mit Bedenken hinsichtlich der Erhebung biometrischer Daten. Berichten zufolge wird das BayLDA im Oktober eine Entscheidung über die Geschäftstätigkeit von Worldcoin in Europa treffen.
Fabian Bodensteiner (links) und Phillip Sippl. Quelle: NN Group
Behörden in anderen europäischen Ländern wie Spanien und Portugal setzten den Betrieb von Worldcoin im Jahr 2024 vorübergehend aus, weil sie Bedenken im Zusammenhang mit der Verarbeitung sensibler Daten hatten.
Dennoch hat Worldcoin im September erfolgreich den Betrieb in Polen aufgenommen und im Juli mit der Verifizierung von World IDs in Österreich begonnen.
Trotz einiger Schwierigkeiten in Europa hält Worldcoin laut Bodensteiner an seinen Gesprächen mit den europäischen Regulierungsbehörden fest.
"Wir wollen, dass es hier funktioniert, wir wollen nicht einfach aus Europa weg und ausweichen", sagte er.
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