Jihan Wu, Krypto-Milliardär und Mitbegründer und Ex-CEO des Bitcoin (BTC)-Mining-Riesen Bitmain, glaubt, dass die aktuellen regulatorischen Eingriffe in die Kryptobranche "langfristig eine gute Sache" sein könne.

In einem Gespräch mit CNBC auf der Konferenz Asia Tech x Singapore diese Woche erklärte Wu, der Sektor sei bereits fast zu einer "Billionen-Dollar-Branche" angewachsen. Über 10 Prozent der US-Bürger seien auf irgendeine Weise in der neuen Anlageklasse involviert. Unter diesen Bedingungen wäre Wu zufolge eine stärkere Beteiligung der Regulierungsbehörden im Laufe der Zeit nur ein Gewinn für die Kryptobranche:

"Ich denke, der regulatorische Druck ist stärker als zuvor, aber das wird viele schlechte Akteure aus der Branche vertreiben und dafür sorgen, dass der Ruf der Branche viel besser ist. Ich denke also, dass diese Art von Durchgriff langfristig eine gute Sache für die Branche sein könnte."

In China wurde gegen Kryptowährungen besonders hart vorgegangen. Das Land versucht schon seit langem, den Handel mit dezentralen digitalen Währungen stark einzuschränken und sogar zu verbieten. Doch auch andere Entwicklungen, wie etwa die Maßnahmen in mehreren Regionen gegen die führende Kryptobörse Binance, deuten darauf hin, dass Interventionen weltweit allmählich immer häufiger werden. 

Caitlin Long, die Gründerin und CEO der auf Krypto fokussierten Avanti Bank & Trust, twitterte, dass in den Vereinigten Staaten ein regulatorischer Durchgriff auf Krypto begonnen habe Long behauptete, dass die Regulierungsbehörden wahrscheinlich "Zwischenhändler" und "Zugangspunkte" für US-Dollar in den Sektor ins Visier nehmen würden, anstatt Vermögenswerte wie Bitcoin und Ether (ETH) direkt ins Fadenkreuz zu nehmen.

Wu meinte jedoch, dass es mehr Zusammenarbeit zwischen Regulierungsbehörden, Regierungen und Unternehmen im Krypto-Sektor geben müsse und das wahrscheinlich positive Ergebnisse liefern würde. Als Beispiel nannte er Singapur. Er bezeichnete die dortige Regierung als "vernünftig", "hocheffizient" und "zugänglich" im Umgang mit der Branche.

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Solange die Akteure der Kryptobranche den Bürgern nicht schaden, werden die Behörden sie wahrscheinlich in Ruhe lassen und keine gesetzlichen Maßnahmen gegen sie ergreifen. Das gilt besonders in einem kleinen Land wie Singapur. "Es gibt viele gute Gründe dafür, dass Singapur ein Zentrum für Krypto-Innovationen ist", behauptete er.

Nach Wus umstrittenem Abgang bei Bitmain gründete der ehemalige CEO eine Finanzdienstleistungsplattform für digitale Vermögenswerte namens Matrixport, die zunächst nur in Singapur aktiv war. Inzwischen gibt es aber auch eine europäische Niederlassung in Zürich