Die französische Zentralbank untersucht weiterhin eine digitale Zentralbankwährung und hat einen wichtigen Test durchgeführt, bei dem es um eine Blockchain-CBDC auf dem Schuldenmarkt ging.

Über 500 Institutionen in Frankreich haben sich an einem zehnmonatigen Experiment beteiligt, bei dem eine CBDC der französischen Zentralbank bei Staatsanleihen getestet wurde, wie die Financial Times am Dienstag berichtete.

Der CBDC-Test wurde von der belgischen Finanzdienstleistungsfirma Euoclear geleitet. Dabei wurde ein System verwendet, das vom US-amerikanischen Technologieriesen IBM entwickelt wurde. An dem CBDC-Test war auch die französische Schuldenabteilung sowie die Zentralbank beteiligt. Darüber hinaus waren auch die großen Finanzunternehmen BNP Paribas, Credit Agricole CIB, HSBC und Societe Generale aus Frankreich involviert.

Im Rahmen des Tests haben die Teilnehmer mit Staatsanleihen und Wertpapier-Token gehandelt. Diese wurden über eine CBDC abgewickelt, die die Zentralbank zur Verfügung gestellt hat. Bei dem Projekt wurden einige alltägliche Anwendungsfälle einer CBDC getestet, darunter etwa die Ausgabe neuer Anleihen, deren Verwendung in einer Wiederkaufsvereinbarung sowie die Bezahlung von Coupons und Rücktäusche.

"Zusammen konnten wir die Vorteile dieser Technologie testen und haben festgestellt, dass die digitalen Zentralbankwährungen Zentralbankgeld auf sichere Weise abwickeln können", so eine ranghohe Mitarbeiterin bei Euroclear.

Laut Soren Mortensen, dem globalen Finanzmarktleiter bei IBM, lief das Projekt über die vorhergehenden Blockchain-Initiativen hinaus gut. Dabei wurden die Prozesse der zentralen Wertpapieraufbewahrung und der Zentralbank erfolgreich getestet und bestehende Zwischenschritte überflüssig gemacht, wie etwa die Kontenabstimmung zwischen den Marktintermediären.

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Im März 2020 startete die französische Zentralbank ein experimentelles CBDC-Programm und hat seitdem durchgehend verschiedene CBDC-Anwendungsfälle getestet. Im Juli hat die französische Zentralbank eine CBDC getestet, wo die Abwicklung und Lieferung von notierten Wertpapieren in Zusammenarbeit mit der Schweizer Kryptowährungsbank SEBA simuliert wurde. Zuvor hatte die Zentralbank ein CBDC-Pilotprojekt gestartet, bei dem 2,4 Millionen US-Dollar an simulierten Aktien über eine private Blockchain-Plattform ausgegeben wurden.