Die Staatsanwaltschaft im deutschen Bundesland Bayern haben beschlagnahmte Kryptowährung im Wert von 12 Mio. Euro verkauft. Das ist der höchste Verkauf dieser Art in der deutschen Rechtsgeschichte, wie der Tagesspiegel am 28. Mai berichtete.

Der Verkauf umfasste Berichten zufolge 1312 Bitcoins (BTC) sowie erhebliche Mengen anderer digitaler Währungen, einschließlich 1399 Bitcoin Cash, 1312 Bitcoin Gold und 220 Ethereum. Kryptowährungen, die im Rahmen eines Strafverfahrens beschlagnahmt wurden, wurden innerhalb von zwei Monaten in 1600 Einzeltransaktionen verkauft. Die Staatsanwaltschaft kommentierten den Verkauf:

"Da alle Kryptowährungen von hohen Kursschwankungen oder sogar Totalverlust bedroht sind, hat die Zentrale für Computerkriminalität Bayern einen Notverkauf angeordnet."

Die Gelder wurden im Strafverfahren gegen die Online-Plattform "Lesen und Lauschen" eingezogen, die über 200.000 E-Books und Hörbücher illegal anbot und dafür jeweils nur wenige Cent verlangte. Laut dem Tagesspiegel nutzten mindestens 30.000 Leute die Plattform. Die Betreiber wurden im Juni letzten Jahres von Beamten der Zentrale für Computerkriminalität Bayerns verhaftet, die daraufhin die Website verboten haben.

Die Versteigerung von Vermögenswerten, die bei strafrechtlichen Ermittlungen beschlagnahmt werden, ist bei Strafverfolgungsbehörden weltweit üblich. Während der Verkauf dieser Kryptowährungen in Deutschland fast 12 Mio. Euro einbrachte, hat der US Marshals Service über 34 Mio. Euro für 3.812 BTC erhalten, die im Laufe von Zivil- und Strafverfahren im Januar beschlagnahmt wurden.

Im vergangenen Jahr beschlagnahmte die bulgarische Polizei 213.519 BTC, nachdem sie eine organisierte kriminelle Gruppe, die korrupte Zollbeamte rekrutierte, festgenommen hatten. Zum dem Zeitpunkt belief sich der Wert der BTC auf etwa 2,85 Mrd. Euro. Das war genug, um ein Fünftel der bulgarischen Staatsschuld abzuzahlen. Heute ist die gleiche Summe 1,29 Mrd. Euro wert. Bei Redaktionsschluss lag BTC bei 6.122 Euro.