Das deutsche Justiz- und das Finanzministerium haben vorgeschlagen, ein staatliches Register einzurichten, um die Blockchain-Nutzung zu fördern, wie Reuters am Freitag, den 8. März, berichtete.

Laut Reuters werde in der siebenseitigen, vorläufigen Richtlinie vorgeschlagen, ein Register zur Regulierung des Sektors und zum Schutz der Anleger vor möglichem Missbrauch einzurichten. In der Richtlinie heißt es, dass eine Regulierung in diesem Bereich zur Entwicklung der Technologie hinter Kryptowährungen beitragen und gleichzeitig die Rolle Deutschlands auf den Finanzmärkten stärken könne.

Es wird auch vorgeschlagen, die bestehenden Anforderungen zu lockern. Diese würden nämlich davon ausgehen, dass Finanzinstrumente über greifbare Gegenstücke verfügen müssen, die von Anlegern gekauft werden können.

Reuters behauptet, dass die aktuellen Vorschläge sich nur auf elektronische Anleihen beziehen würden. Digitale Aktien sollen später hinzugefügt werden können.

Das Bundeskabinett, das Hauptgeschäftsführungsorgan der Bundesregierung, hat kürzlich angekündigt, dass das Land seine Blockchain-Strategie bis Mitte des Jahres 2019 präsentieren werde. Als Verantwortliche für die Erstellung der Richtlinien wurden das Finanzministerium und das Ministerium für Wirtschaft und Energie genannt. Andere relevante Ministerien sollen dann zu einem späteren Zeitpunkt weiter dazu beitragen.

Wie Cointelegraph zuvor berichtete, begannen die beiden Ministerien Mitte Februar, die Vorschläge mit den Branchenteilnehmern zu diskutieren. Eine der wichtigsten Fragen, die es zu lösen gilt, betrifft den Rechtsschutz derjenigen, die Blockchain-basierte digitale Anleihen kaufen. Eine Möglichkeit, das Problem anzugehen, wäre, den Verkauf nur an institutionelle Investoren zu gestatten, so die Ministerien.

Anfang des Jahres hat Deutschlands zweitgrößte Börse, die Börse Stuttgart, offiziell ihre Kryptohandels-App Bison auf den Markt gebracht, die gebührenfreien Handel mit Bitcoin (BTC), Ethereum (ETH), Litecoin (LTC) und Ripple (XRP) anbietet. Derzeit ist die App nur für deutsche Benutzer verfügbar. Bis Ende 2019 will die Börse jedoch, die Dienstleistungen auch in allen anderen EU-Ländern anbieten.