Deutschlands größte Bank, die Deutsche Bank, hat sich dem Blockchain-basierten Netzwerk von JPMorgan, dem Interbank Information Network (IIN), angeschlossen.

Seit zwei Jahren in Betrieb

Die von JPMorgan geführte Blockchain-Initiative, die 2017 als Pilotprojekt gestartet wurde, verbindet nun ein Netzwerk von 320 Banken, die sich der Plattform angeschlossen haben. Dabei werden globale Zahlungsdaten über das Ethereum-Netzwerk ausgetauscht, wie die Financial Times am 15. September berichtete.

Takis Georgakopoulos, der Leiter für den Zahlungsverkehr bei JPMorgan, sagte, er hoffe, dass die Deutsche Bank nicht die einzige unter den großen Banken sein würde, die dem IIN beitritt. Dem Bericht zufolge ist die Deutsche Bank der weltweit größte Abwickler für Zahlungen in Euro.

Das IIN ermöglicht der Deutschen Bank, ihren Kunden einen besseren Service zu bieten, so Ole Matthiessen, der globale Leiter für das Cash Management der Bank. Matthiessen, der die Position seit März 2019 inne hat, erklärte, dass die Bank erwarte, dass durch das IIN die Kosten für die Abwicklung schwieriger Zahlungen gesenkt werden könne.

400 Mitglieder bis Jahresende

Das IIN-Netzwerk basiert auf der von JPMorgan entwickelten Plattform namens Quorum und soll die großen Hürden beim Informationsaustausch zwischen den Banken überwinden und Transaktionen an die Empfänger beschleunigen. Quorum basiert auf der Ethereum-Blockchain. Kürzlich hat der Mitbegründer Vitalik Buterin gemeldet, dass sie fast voll sei, da sie das beliebteste öffentliche Blockchain-Netzwerk für dezentrale Anwendungen sei.

Laut Georgakopoulos strebe JPMorgan bis Ende 2019 400 Vereinbarungen mit Banken an. In naher Zukunft hofft die Bank auch, weitere Großbanken als Mitglieder bekannt geben zu können.

Wie im Juni berichtet wurde, will JPMorgan bis Ende 2019 eine eigene Kryptowährung namens JPM Coin erstmals herausbringen. Vor kurzem äußerte sich der JPMorgan-CEO Jamie Dimon über das viel diskutierte Krypto-Projekt Libra auf unterstützende Weise und behauptete, dass der Stablecoin kurzfristig keine Bedrohung für Banken darstelle. Die Deutsche Bank ist eine der 26 globalen Zentralbanken, die sich morgen in der Schweiz mit den Libra-Gründern treffen will, um über die potenziellen Risiken für die Finanzstabilität zu sprechen.