Der Waschhandel an Kryptowährungsmärkten ging im September weltweit um über 35 Prozent zurück, wie es im jüngsten Überwachungsbericht des Blockchain Transparency Institute (BTI) heißt.

Kraken, Poloniex, Coinbase und Upbit nach wie vor "sauberste" Plattformen

Dem Bericht zufolge wurde der globale Waschhandel auf den Börsen auf der Top-40-Liste des Instituts um 35,7 Prozent reduziert. Die Daten des BTI zeigen, dass die "saubersten" Plattformen nach wie vor Kraken, Poloniex Coinbase und Upbit sind.

OKEx und Bibox rangieren unter den Top 40 hingegen mit dem höchsten Prozentsatz in Bezug auf Waschhandel ganz oben. Das gewaschene Handelsvolumen auf diesen Plattformen beläuft sich laut BTI auf über 75 Prozent. Mit ihrem realen Volumen (das ohne Wash-Trades berechnet wird) sind sie allerdings nach wie vor stets unter den Top-20-Börsen weltweit.

Waschhandel bei Bitcoin bei etwa 50 Prozent

Das gewaschene Handelsvolumen bei Bitcoin (BTC) beläuft sich laut den Live-Tracking-Daten von BTI auf knapp unter 50 Prozent. Der Waschhandel bei Ethereum liegt bei etwa 75 Prozent, bei XRP bei 55 Prozent und bei Litecoin bei 74 Prozent. Das BTI behauptet, dass der Großteil dieses überhöhten Volumens auf die Aktivitäten auf den Börsen OKEx, Bibox und Huobi zurückzuführen sei.

Die am stärksten gewaschenen Token-Handelsvolumen unter den Top-25-Kryptowährungen sind bei Ethereum Classic, Monero und Dash mit über 80 Ptozent zu finden.

Maker Dao, Binance Coin und LEO sind unter den Top-25-Coins mit je unter 25 Prozent die Token mit den geringsten gewaschenen Handelsvolumen.

Waschhandel bedeutet, dass Verkaufs- und Kauforders gleichzeitig auf denselben Vermögenswert gesetzt werden, um das Handelsvolumen künstlich aufzublähen und gleichzeitig den Eindruck zu erwecken, dass der Vermögenswert gefragter ist, als er es tatsächlich ist. Diese Praxis ist auf regulierten Börsenplattformen illegal.

OKex dementiert BTI-Vorwürfe

Wie Cointelegraph berichtete, hat OKeX das BTI kürzlich kritisiert und behauptet, dass die "Forschungsmethodik des Instituts nicht transparent sei und sie keine Daten zur Untermauerung ihrer Behauptungen zur Verfügung stelle" .

OKEx behauptet, dass seine charakteristischen Handelsmuster - von "Hedgefonds, Eigenhändlern und Hochfrequenz-Handelsunternehmen" - aufgrund der Tatsache, dass die Börse eine Krypto-Derivateplattform sei, einem anderen Muster folgen als bei reinen Handelsplätzen. 

Die Börse hat daher erklärt. dass die Verwendung von "auf den Einzelhandel orientierten Parametern wie Besucher auf der Webseite/Handyapp" durch die BTI in ihrer Forschung so sei, als würde man "Äpfel mit Orangen vergleichen".

Im März ist das Thema Handel bereits zu einem heiß diskutiert worden. Damals wurden eine Reihe von Berichten veröffentlicht, aus denen hervorging, dass manipulative Handelspraktiken in der Branche wohl Gang und Gebe sind.