Je mehr Details in den Ermittlungen um die gescheiterte Kryptobörse FTX ans Licht kommen, desto kurioser wird der Fall. So wurde nun bekannt, dass die Kunden der Handelsplattform in einigen Fällen gezielt angewiesen wurden, Geld an einen gefakten Onlineshop zu überweisen, der wohl von Sam Bankman-Fried (SBF) höchstpersönlich eingerichtet wurde.
Wie es in dem entsprechenden Schreiben der amerikanischen Börsenaufsicht SEC vom 13. Dezember heißt, ist die North Dimension Inc eine Tochter der FTX-Schwesterfirma Alameda Research. Das Unternehmen soll ausschließlich dazu aufgesetzt worden sein, damit FTX-Kunden ohne ihr Wissen Gelder an die Bankkonten der North Dimension schicken, um damit wiederum zu verschleiern, dass es sich im Endeffekt um ein weiteres Konto auf der Kryptobörse handelt, das von der Alameda kontrolliert werden kann.
Das kurioseste Detail im Hinblick auf die Firma, die ausgerechnet auch noch auf dieselbe Adresse in Kalifornien gemeldet ist wie die FTX US, ist allerdings deren Fake-Webseite. Diese – inzwischen nur noch erreichbar per WebArchive – zeigt nämlich einen Onlineshop für Technik und Elektronik. Und obendrein gibt es scheinbar noch nicht einmal die Möglichkeit, bei North Dimension einzukaufen.
Beim Klick auf einen Artikel, zum Beispiel ein für 1.199 US-Dollar angebotenes MacBook Pro, öffnet sich lediglich ein Fenster, in dem der vermeintliche Käufer seine Kontaktdaten hinterlegen kann.
Trotzdem stapelt der Fake-Shop hoch, so heißt es, dass dieser mit „führenden Weltmarken“ zusammenarbeitet, doch unter der Kategorie Partner sind keine wirklich bekannten Marken gelistet.
Die Spitze des Eisbergs findet sich wiederum in der Rubrik „Über uns“, die wie von einer schlechten Künstlichen Intelligenz (KI) geschrieben scheint.
