Die Hongkonger Wertpapieraufsicht hat Anforderungen für Unternehmen dargelegt, die einen börsengehandelten Fonds (ETF) in Verbindung mit Kryptowährungs-Futures notieren lassen wollen.

In einem Rundschreiben vom 31. Oktober erklärte die Behörde, neben den zuvor auferlegten Anforderungen an Investmentfonds für die Zulassung eines Krypto-Futures-ETFs müssen Fondsverwalter in Hongkong "eine gute Erfolgsbilanz bei der Einhaltung von Vorschriften" sowie drei Jahre Erfahrung bei der Verwaltung von ETFs haben. Ähnliche Anlagevehikel werden dabei ebenfalls berücksichtigt. Die Finanzaufsicht hat angedeutet, dass sie dem Beispiel der Chicago Mercantile Exchange folgen und zunächst nur die Notierung von ETFs zulassen werde, die an Bitcoin- (BTC) und Ether (ETH)-Futures gekoppelt sind.

"Der Fondsverwalter muss nachweisen, dass die betreffenden virtuellen Vermögenswert-Futures über eine angemessene Liquidität für den Betrieb des Futures-ETF verfügen und dass die Rollkosten der betreffenden Futures-Kontrakte überschaubar sind und wie diese Rollkosten verwaltet werden", so die Behörde.

Die Finanzaufsicht fügte hinzu, das Netto-Derivat-Engagement eines Krypto-Futures-ETF dürfe "100 Prozent des gesamten Nettoinventarwerts des ETF nicht überschreiten". Die Unternehmen sollten eine aktive Anlagestrategie verfolgen, um etwa Marktstörungen entgegenzuwirken. Die Hongkonger Wertpapieraufsicht sagte auch, dass ETF-Emittenten vor der Einführung von Krypto-Investmentvehikeln in Hongkong eine "umfassende Aufklärung der Anleger" durchführen müssen.

Das Rundschreiben war Teil einer Aktualisierung der Richtlinien der Regierung von Hongkong. Am 31. Oktober kündigte sie an, sie sei bereit, mit globalen Kryptobörsen über regulatorische Fragen zu sprechen. Die Regierung sagte, sie plane eine Reihe von Pilotprojekten, darunter auch welche, die sich mit den Bereichen NFTs, Tokenisierung von grünen Anleihen und einen digitalen Hong Kong Dollar beschäftigen.

Christopher Hui, der Hongkonger Sekretär für Finanzdienstleistungen und das Finanzministerium, sagte dazu:

"Wir glauben, dass DLT und Web 3.0 die Zukunft des Finanzwesens und des Handels werden könnten. Es wird erwartet, dass sie bei angemessener Regulierung die Effizienz und Transparenz verbessern werden. Die Regierung ist bereit, diese Zukunft zu begrüßen, und wir begrüßen auch die Ansammlung von Fintech- und virtuellen Vermögenswert-Communities und Fachkräften in Hongkong. Wir werden die nachhaltige Entwicklung von Finanzdienstleistungen in der gesamten virtuellen Vermögenswert-Wertschöpfungskette fördern."

Hongkong schlägt damit einen ganz anderen Weg ein als China, obwohl die politischen Grenzen zwischen der Sonderverwaltungsregion und dem angrenzenden Festland in den letzten Jahren immer mehr verschwimmen. Die chinesische Regierung geht hart gegen Krypto-Unternehmen im Land vor, arbeitet aber weiter an ihrer digitalen Zentralbankwährung, nämlich den digitalen Yuan.