Die Hong Kong Monetary Authority (HKMA) hat bekannt gegeben, an der Erforschung von digitalen Zentralbank-Währungen (CBDC) zu arbeiten.

Ejinsight berichtete am 7. November über die während der Hong Kong Fintech Week gemachte Ankündigung. Die HKMA beabsichtigt demanch, im ersten Quartal 2020 einen umfassenden Bericht über seine Forschungsergebnisse zu veröffentlichen.

Kooperation mit Chinesischer Zentralbank

Die HKMA gab ebenfalls eine neue Blockchain-Kooperation mit einer Tochtergesellschaft des Institute of Digital Currency bei der Chienesichen Zentralbank (PBoC) bekannt.

Während der Fintech-Konferents gab Edmond Lau, Senior Executive Director von HKMA, Einblicke in die laufende CBDC-Forschung der Bank, welche bereits seit 2017 unter der Federführung des "Project LionRock" durchgeführt wird.

Das Projekt wird gemeinsam mit Hong Kong Interbank Clearing Ltd. und drei weiteren Banken sowie dem Blockchain-Konsortium R3 durchgeführt. 

Dazu gehören eine Proof-of-Concept-Studie über tokenbasierte CBDC, die Erforschung der Emission von Schuldtiteln auf Blockchains, eine Bewertung des CBDC-Potenzials für Zahlungssysteme und die Erforschung eines möglichen zweistufigen Emissionsmodells, das es Unternehmen ermöglichen würde, CBDC-Token als gesponserte Teilnehmer ihrer Banken zu halten und zu nutzen.

Die HKMA konzentriert weiterhin auf die prospektive Nutzung eines CBDC für Finanzinstitute und nicht für Privatkunden - mit einem besonderen Interesse an inländischen Interbankzahlungen, Großkundenzahlungen und seinem Potenzial bei der Abwicklung von Schuldtiteln.

Einzelhandelskunden haben laut Lau bereits einen weitreichenden Zugang zu digitalen mobilen Zahlungsdiensten.

Im Mai dieses Jahres unterzeichnete HKMA auch eine Absichtserklärung mit der Bank of Thailand über die Durchführung eines gemeinsamen Forschungsprojekts zur Nutzung einer CBDC für grenzüberschreitende Zahlungen und Interbanken-Zahlungsverkehrsdienste zwischen den Ländern.

Dezentrale Implementierung unwahrscheinlich

Wie bereits berichtet, geht der Mitbegründer von Ethereum (ETH) und ConsenSys-CEO, Joe Lubin, nicht von einer Umsetzung der dezentralen Aspekte der Blockchain für die geplante CBDC aus. 

Er argumentiert, der Vermögenswert werde wahrscheinlich dazu verwendet werden, die bestehende Aufsicht der Behörden über die Kapitalflüsse aufrechtzuerhalten und dass die PBoC, falls überhaupt, nur "einige der kryptographischen Grundaspekte der Blockchain" nutzen werde. 

Der stellvertretende Direktor der PBoC, Mu Changchun, gab im August bekannt, die CBDC werde als zentralisiertes, zweistufiges System aufgebaut sein, wobei die PBoC die Hauptkontrolle Spitze und inländische Geschäftsbanken die zweite Stufe kontrollieren werde.

Die Bank of Thailand hat gemeinsam mit R3 und dem IT-Unternehmen Wipro Limited  im Frühjahr dieses Jahres den Prototyp einer Blockchain-Lösung für die CBDC-basierte Interbankabwicklung im Großhandel fertiggestellt.